Parlamentswahlen

Links-Bündnis in Frankreich sorgt für Kritik

Frankreichs Sozialisten gehen ein Wahlbündnis mit Linkspopulisten, Grünen und Kommunisten ein. Doch das Abkommen ist parteiintern umstritten.

Links-Bündnis in Frankreich sorgt für Kritik

wü Paris

Die sozialistische Partei Frankreichs (PS) ist für die Parlamentswahlen im Juni ein Bündnis mit Jean-Luc Mélenchons linkspopulistischer Partei La France Insoumise (LFI), den Grünen und den Kommunisten eingegangen. Doch das Abkommen könnte die Partei zerbrechen lassen, glauben Beobachter. Denn vor allem sozialdemokratisch orientierte Mitglieder wie Ex-Präsident François Hollande, der frühere Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll und der ehemalige Premierminister Bernard Cazeneuve lehnen es ab. Einige Sozialisten haben bereits angekündigt, ihre und nicht die Kandidaten von LFI, den Grünen oder den Kommunisten unterstützen zu wollen. Die Parteiführung droht den Dissidenten mit dem Ausschluss aus der Partei.

Auch bei den Republikanern, der anderen einst großen Partei, die zusammen mit den Sozialisten jahrzehntelang die Politik Frankreichs bestimmt hat, gibt es Spannungen. Parteiintern sorgt die Nähe von Emmanuel Macron, die Ex-Präsident Nicolas Sarkozy seit einiger Zeit sucht, für Kritik. Dann solle Sarkozy sich doch der Regierungspartei Macrons anschließen, fordern einige Republikaner. Diese hat sich gerade von La République en Marche in Renaissance umbenannt und kurz vor der Investitur Macrons für seine zweite Amtszeit am Samstag Namen von Kandidaten verkündet, mit denen sie bei den Parlamentswahlen antreten will. Dazu gehören der frühere sozialistische Premierminister Manuel Valls und Ex-Haushaltsminister Éric Woerth, der von den Republikanern kommt.