Die brasilianische Zentralbank hat am Mittwoch ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um einen vollen Prozentpunkt angehoben, um die in Richtung zweistellige Werte steigende Inflation unter Kontrolle zu bringen. Die politischen Entscheidungsträger unter der Leitung von Roberto Campos Neto hoben den Selic auf 6,25% an.

Die Zentralbank hat die Kreditkosten seit März in einem aggressiven Straffungszyklus um 425 Basispunkte angehoben, was kaum zur Eindämmung der Preise beigetragen hat. Seitdem hat sich nicht nur die jährliche Inflation beschleunigt, sondern auch die Erwartungen für 2022 steigen weiter über das Ziel hinaus. Die Jahresteuerungsrate lag im August bei 9,68% – die Zentralbank zielt auf 3,75%. Die Preise werden durch eine schwere Dürre angeheizt, die die Regierung gezwungen hat, die Stromtarife zu erhöhen, sowie durch die Sorge wegen steigender öffentlicher Ausgaben, die die Währung belastet haben.