Zinsentscheid

Russische Notenbank gibt Druck nicht nach

Die russische Zentralbank senkt den Leitzins weniger stark als erwartet. Damit widersetzen sich die Notenbanker Rufen aus der Wirtschaft und Politik nach einer deutlichen Lockerung der Geldpolitik.

Russische Notenbank gibt Druck nicht nach

Russische Notenbank gibt Druck nicht nach

Reuters Moskau

Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins gesenkt – allerdings weniger als gedacht. Der Zinssatz werde von 18 auf 17% zurückgenommen, teilten die Währungshüter am Freitag in Moskau mit. Weitere Zinsschritte hingen davon ab, ob sich die Inflation verlangsame. Von Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem Zinsschritt auf 16% gerechnet.

Die Inflation in Russland, die von den Militärausgaben für den Krieg gegen die Ukraine und den westlichen Sanktionen befeuert wird, war im August nach offiziellen Angaben leicht von 8,8% auf 8,1% gesunken. Die Zentralbank peilt rund 4% an und steht unter erheblichem Druck aus der Wirtschaft, ihre Geldpolitik zu lockern. Unternehmer hatten beklagt, dass sich Investitionen bei dem hohen Zinsniveau nicht mehr lohnten. Sberbank-Chef German Gref warnte gar, sollte die Zentralbank die Zinsen nicht drastisch senken, werde es eine Rezession geben. Die Währungshüter kündigten nun an, man werde die Geldpolitik so straff wie nötig halten, um die Inflation 2026 wieder auf das Zielniveau zu bekommen.