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Steffen Meyer wird Exekutivdirektor beim IWF

det - Während die meisten der 24 Vorstandsmitglieder des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Ländergruppen verantwortlich sind, vertritt Dr. Steffen Meyer (47) als deutscher Exekutivdirektor beim IWF neben seinen Kollegen aus den USA, Japan,...

Steffen Meyer wird Exekutivdirektor beim IWF

det – Während die meisten der 24 Vorstandsmitglieder des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Ländergruppen verantwortlich sind, vertritt Dr. Steffen Meyer (47) als deutscher Exekutivdirektor beim IWF neben seinen Kollegen aus den USA, Japan, China, Frankreich und Großbritannien nur einen Anteilseigner, der im Falle Deutschlands 5,39 % des IWF-Kapitals hält und damit viertgrößter Aktionär ist. Nach seinem Studium und der Promotion an der Universität Würzburg trat der Karrierebeamte 1999 in den Staatsdienst ein und nahm diverse Aufgaben im Bundesfinanzministerium (BMF) wahr. Unter anderem war er persönlicher Referent der parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks. 2005 übernahm er beim BMF die Leitung des Ministerbüros, zunächst unter Hans Eichel und dann Peer Steinbrück. Erfahrung mit G 20Danach wurde der Ökonom Chef des Referats für Weltwirtschaft, Währungsfragen und den IWF. Dort befasste er sich unter anderem mit Themen wie der Liberalisierung und Regulierung strategischer Infrastruktur, beispielsweise der Versorgungssicherheit mit leistungsnotwendigen Energieressourcen. Auch nahm Meyer als Mitglied des entsprechenden Referats an mehreren G 20-Gipfeltreffen teil.Meyers Engagement in internationalen Wirtschaftsfragen zahlte sich wenige Jahre später mit dem Wechsel zum IWF aus. 2010 bewarb sich der Volkswirt erfolgreich um die Position des stellvertretenden deutschen Exekutivdirektors in Washington. Dort diente er fünf Jahre lang unter Hubert Temmeyer, der nun in Leipzig Chef der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank für Sachsen und Thüringen wird.Unter anderem pflegte der “alternate ED”, wie die Position im Fachjargon des Währungsfonds genannt wird, Kontakt zu leitenden IWF-Offiziellen sowie anderen Vorstandsmitgliedern. Auch war Meyer für die Formulierung deutscher Positionen zuständig, beispielsweise die Stellungnahme der Bundesregierung zu den jährlich erscheinenden Artikel-4-Konsultationen, der bilateralen Bewertung der Konjunkturlage in den einzelnen Mitgliedsländern. Seit der Umsetzung der 2010 vereinbarten IWF-Reformen und der neuen Quotenverteilung, die kürzlich auch vom US-Kongress genehmigt wurden, kommt Meyer, der sein neues Amt am 1. April antrat, nun die Aufgabe zu, Berlins Rolle in einem Währungsfonds zu artikulieren, in dem die Schwellenländer zunehmend an Bedeutung gewinnen.