Unsicherheit nagt an Laune der Selbstständigen

Unsicherheit prägt die Lage der Selbstständigen auch im November: Die Stimmung steigt leicht, sie wollen aber weniger investieren und von Seiten der Finanzierungsquellen lauern Risiken.

Unsicherheit nagt an Laune der Selbstständigen

Die Stimmung der Selbstständigen in Deutschland hat sich nach zwei Monaten der Eintrübung leicht verbessert. „Die Selbständigen kämpfen mit hoher Unsicherheit“, schreibt das ifo-Institut zum Anstieg des „Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex“ im November auf minus 19,8 Punkte nach zuvor minus 23,7. Dabei wurden die laufenden Geschäfte weniger negativ bewertet und die Zukunftserwartungen hellten sich auf. „Für die Selbständigen ist es eine wirtschaftliche Achterbahn“, sagt Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber.

Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft bremsen die unklaren Rahmenbedingungen die Investitionsbereitschaft ungleich stärker: Während nur jeder sechste Soloselbstständige 2026 mehr investieren möchte, ist es in der Gesamtwirtschaft jeder Vierte. Laut Ifo plant ein gutes Drittel der Soloselbständigen und Kleinstunternehmen für 2026 sogar mit geringeren Investitionen.

Als weiteres Risiko in Folge der aktuellen Unsicherheit macht das Ifo bei den Finanzierungsquellen aus. Denn für 91% ist Eigenkapital eine Hauptfinanzierungsquelle, je ca. 22% setzen Leasing und Beteiligungskapital als Finanzierungsform ein, 15% erhalten Unterstützung von Familie und Freunden. Bankkredite spielen für 46% eine Rolle, werden aber ungleich genutzt ‒ Kleinstunternehmen greifen wesentlich häufiger darauf zurück als Soloselbständige. „Wegen dieser starken Abhängigkeit von Eigenmitteln und informellen Finanzierungen könnten Selbständige bei Nachfrageschocks und Liquiditätsengpässen schneller in Schwierigkeiten geraten“, sagt Demmelhuber.