US-Konjunkturdaten halten Enttäuschungen bereit

US-Notenbank hält sich weiter alle Optionen offen

US-Konjunkturdaten halten Enttäuschungen bereit

ks Frankfurt – Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will ihre Geldpolitik vorerst nicht weiter lockern. Wie aus dem Protokoll der letzten Fed-Sitzung hervorgeht, wollen sich die Währungshüter mit weiteren Maßnahmen, wie einem erneuten Anleihekaufprogramm, bis auf Weiteres zurückhalten. Zwar sehen einige Mitglieder die Möglichkeit für einen expansiveren Kurs, sollte die konjunkturelle Erholung in den USA abbrechen. Aber im Wesentlichen bestätigte das Protokoll die Markterwartungen, dass vorerst nicht mit weiterer Stimulierung zu rechnen ist.Notenbankchef Ben Bernanke hatte mehrfach betont, dass die Fed jederzeit vorbereitet sei, zusätzliche geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, sofern erforderlich. Die US-Notenbank richtet ihre Maßnahmen weitgehend an der Arbeitsmarktentwicklung aus. Seit drei Jahren liegt die US-Erwerbslosenquote über 8 %.Die jüngsten Arbeitsmarktdaten fielen allerdings leicht enttäuschend aus. So haben die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche bei 370 000 stagniert. Volkswirte hatten dpa-afx zufolge mit 365 000 Anträgen gerechnet. Der Vorwochenwert wurde von 367 000 auf 370 000 revidiert.Ungünstige Signale gingen auch von den Frühindikatoren aus. Deren Sammelindex ist im April gegenüber März um 0,1 % überraschend gesunken, wie das private Forschungsinstitut Conference Board bekannt gab. Es ist der erste Rückgang seit September 2011. Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 0,1 % gerechnet. Im Vormonat war der Index noch um 0,3 % gestiegen.Negativ überrascht hat auch das Geschäftsklima in der Region Philadelphia. Der sogenannte Philly-Fed-Index sank im Mai auf minus 5,8 Punkte von 8,5 Punkten im April. Erstmals seit September 2011 liegt er im negativen Bereich und deutet damit eine wirtschaftliche Kontraktion an. Die gesamte US-Industrie schlägt sich allerdings besser als gedacht. Ihr Output hat im April gegenüber März laut Fed-Daten überraschend stark um 1,1 % zugelegt, war im Vormonat aber um 0,6 % geschrumpft. Die Kapazitätsauslastung kletterte von 78,4 % auf 79,2 %.