Zölle teils aufgehoben

USA vereinbaren Handelsabkommen mit Argentinien

Die USA greifen ihrem Verbündeten Argentinien unter die Arme und heben teilweise Zölle auf. Das Entgegenkommen hat jedoch auch seinen Preis.

USA vereinbaren Handelsabkommen mit Argentinien

USA vereinbaren Handelsabkommen

mpi Frankfurt

Die USA und Argentinien haben sich auf eine Rahmenvereinbarung für ein Handelsabkommen geeinigt. Nach Angaben des Weißen Hauses sieht die Vereinbarung vor, dass US-Hersteller von bestimmten Produkten wie Medikamenten, Chemikalien, Maschinen, medizinischen Geräten, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen einen privilegierten Zugang zum argentinischen Markt erhalten. Im Gegenzug heben die USA Zölle auf bestimmte Rohstoffe und Pharmaprodukte auf.

Ähnliche Rahmenvereinbarungen haben die Vereinigten Staaten zudem mit Ecuador, Guatemala und El Salvador geschlossen. Der US-Regierung zufolge sollen die Abkommen dazu beitragen, die Preise für Kaffee, Bananen und andere Lebensmittel in den USA zu senken. Das Weiße Haus erwarte, dass die US-Einzelhändler die niedrigeren Einkaufspreise an die amerikanischen Verbraucher weitergeben, sagte ein Regierungsvertreter.

Schützenhilfe für Milei

Das Abkommen mit Argentinien soll auch zu US-Investitionen in dem südamerikanischen Staat führen. Argentinien kann Wachstumsimpulse gut gebrauchen. Es kämpft neben hoher Inflation mit einer sehr angespannten fiskalischen Lage.

Das US-Finanzministerium kaufte im Oktober Pesos auf, um den Kurs der als überbewertet geltenden argentinischen Landeswährung zu stützen. Zudem verschaffte es der argentinischen Zentralbank zusätzliche Liquidität mit einem Währungstausch über 20 Mrd. US-Dollar.

Die Unterstützung kam dem argentinischen Regierungschef Javier Milei kurz vor wichtigen Zwischenzahlen sehr gelegen. Seine Partei La Libertad Avanza (LLA) legte anschließend einen überraschenden Wahlsieg hin und kam auf rund 41 % der Stimmen. US-Finanzminister Scott Bessent hält die Unterstützung der Vereinigten Staaten mitverantwortlich für den Wahlausgang. „Wir haben die Staatsbilanz genutzt, um die argentinische Regierung während des Wahlkampfs zu stabilisieren“, sagte er dem Sender „MSNBC“ in einem Interview. „Argentinien ist einer unserer wichtigsten Verbündeten in Lateinamerika, und die Regierung hat davon profitiert.“