Beschäftigungszahlen

Kräftige Herbstbelebung am US-Arbeitsmarkt

Die US-Wirtschaft hat im Oktober mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,4%.

Kräftige Herbstbelebung am US-Arbeitsmarkt

Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich im Oktober deutlicher als erwartet aufgehellt. Es entstanden 531.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft, wie die Regierung am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 450.000 gerechnet. Zugleich wurden die September-Zahlen kräftig nach oben korrigiert, und zwar auf 312.000 von 194.000. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote sank im Oktober auf 4,6 von zuvor 4,8% und damit stärker als erwartet.

Die US-Notenbank hatte substanzielle Fortschritte auf dem Jobmarkt zur Voraussetzung für einen Abbau ihrer in der Corona-Pandemie aufgelegten Krisenhilfen gemacht, die sie nun Zug um Zug zurückfährt. Das Volumen von derzeit monatlich 120 Mrd. Dollar soll ab Mitte November um 15 Mrd. Dollar sinken. Laut Fed-Chef Jerome Powell liegt es im Bereich des Möglichen, dass sich der Arbeitsmarkt bis Mitte nächsten Jahres von der Krise weitgehend erholt hat und wieder Vollbeschäftigung herrscht.

Die Löhne sind wie erwartet gestiegen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,4%. Analysten hatten im Schnitt mit diesem Lohnzuwachs gerechnet, nachdem die Löhne im September stärker um 0,6% gestiegen waren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Stundenlöhne im Oktober um 4,9% und damit ebenfalls wie erwartet.

„Die Arbeitsmarktlage verbessert sich weiter deutlich. Insbesondere der nochmals tiefere Wert der Arbeitslosenquote deutet auf eine zunehmende Knappheit hin. Mithin ist auch der Lohnanstieg im Hinblick auf die Ausrichtung der Fed-Politik kritisch zu werten“, sagt Ralf Umlauf, Senior Economist bei der Helaba. „Die Zinserhöhungserwartungen könnten wieder Fahrt aufnehmen, ungeachtet der Beteuerungen der Fed, dass die Zeit für Zinserhöhungen noch nicht reif sei.“

Die starken US-Arbeitsmarktdaten ermunterten weitere Anleger zum Einstieg in den Dollar. Der Index der Weltleitwährung, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg am Freitag um bis zu 0,3% auf ein 13-Monats-Hoch von 94,634 Punkten. Im Gegenzug fiel der Kurs des Euro auf 1,1514 Dollar, den niedrigsten Stand seit 15 Monaten.

Am Aktienmarkt baute der Dax seine Gewinne aus und stieg um bis zu 0,3% auf ein Rekordhoch von 16.084,90 Punkten. Der EuroStoxx50 war mit 4373,85 Zählern zeitweise so teuer wie zuletzt vor 14 Jahren. Die Terminkontrakte auf die US-Indizes deuteten auf neue Kursrekorde an der Wall Street hin.

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