Mainzer Volksbank

Kreditrisiken gleich null

Die Mainzer Volksbank zeigt sich von der Corona-Pandemie unberührt.

Kreditrisiken gleich null

sto Frankfurt

Die Mainzer Volksbank zeigt sich von der Corona-Pandemie unberührt. Wie die sechstgrößte Volksbank Deutschlands (Stand 2019) mitteilte, betrug die Risikovorsorge für wacklige Kredite im vergangenen Jahr angesichts von gleich hohen Einstellungen wie Auflösungen von jeweils 7 Mill. Euro unterm Strich null. „Unser Geschäftsgebiet ist eine prosperierende Region und Zuzugsgebiet für Unternehmen wie Menschen, zudem haben die Unternehmen in unserer Region ein intaktes Geschäftsmodell“, erklärte Vorstandsvorsitzender Uwe Abel gegenüber Journalisten die angesichts der Pandemie nicht selbstverständliche Risikolage.

Zinsüberschuss schwindet

Seinen Worten zufolge spiele bei der Beurteilung, inwieweit ein Kredit als ausfallgefährdet gilt, die Perspektive nach der Pandemie eine größere Rolle als die vorübergehenden coronabedingten Probleme der Unternehmen. Das Bewertungsergebnis der Mainzer Volksbank zeigte sich mit –3,7 Mill. Euro gegenüber –5 Mill. Euro im Vorjahr sogar besser. Bewertungen im Eigendepot spielten hier eine Rolle sowie geringere Beiträge für die stillen Reserven, hieß es zur Erklärung. Das Ergebnis nach Bewertung und vor Steuern fiel gleichwohl mit 50,1 gegenüber 53,6 Mill. Euro schlechter aus. Hintergrund ist ein deutlicher Rückgang von 6,2% beim Zinsüberschuss auf 104,1 Mill. Euro. Hier hatte es allerdings im Vorjahr auch positive Einmaleffekte gegeben durch außerordentliche Tilgungen, die den Zinsüberschuss hochgetrieben hatten.

Zudem fiel für 2019 die Dividende der DZ Bank wegen des zwischenzeitlich verhängten Ausschüttungsverbots durch die Aufsicht weg, was sich im Zinsergebnis von 2020 negativ bemerkbar machte. Ansonsten belasteten die rückläufigen Margen durch den Niedrigzins sowie die Negativzinsen für Bankeinlagen bei der Notenbank. Diese Lasten mildert indes die DZ Bank für die Ortsbanken ab, indem sie hälftig die Kosten hierfür übernimmt.

Der Kreditbestand wuchs schneller als im Vorjahr um 5,9% auf 5,6 Mrd. Euro. Die Einlagen gingen angesichts fehlender Konsummöglichkeiten um 9,2% auf 6 Mrd. Euro sprunghaft in die Höhe.

Positiv im Provisionsergebnis schlugen sich höhere Erlöse im Zahlungsverkehr sowie im Wertpapiergeschäft nieder. Es verbesserte sich um 3,1% auf 41,8 Mill. Euro. Die Sparer zeigten sich angesichts der fehlenden Zinserträge auf Sparkonten zunehmend offen für Wertpapiere oder Fonds und hätten die entsprechende Beratung der Mainzer Volksbank genutzt, hieß es in der Mitteilung.

Knapp 1000 Kunden der Bank hätten die Corona-Liquiditätshilfen der KfW in Anspruch genommen. Zudem wurden die gesetzlich eingeräumten Tilgungsstundungen genutzt, maximal betraf dies 7% des Kredit­volumens.

3,6Mill. Euro Dividende

Die 116000 Mitglieder erhalten eine Dividende von 4,5%, wovon die Hälfte die per Übertrag aufgeschobene Dividende für 2019 ausmacht. Dies führt zu einer Ausschüttungssumme von 3,6 Mill. Euro. Ansonsten wird der Gewinn zur Eigenkapitalstärkung verwendet. Per Ende 2020 verbesserte sich die harte Kernkapitalquote auf 14,2%.

Mainzer Volksbank
Kennzahlen nach HGB
in Mill. Euro20202019
Zinsergebnis104,1111,0
Provisionsergebnis41,840,5
Verwaltungsaufwand87,387,2
Betriebsergebnis vor Bewertung  53,8  58,6
Ergebnis vor Steuern50,153,6
Jahresüberschuss10,310,3
Bilanzsumme74026724
Kredite56085297
Einlagen60215515
Aufwand-Ertrags-Quote (%)   61,8  59,8
Börsen-Zeitung