Finanzmärkte

Kurse deutscher Banken sacken ab

Berichte über einen Rückzug weiterer Großaktionäre haben Deutsche Bank und Commerzbank am Montag im nachbörslichen Handel belastet. Auch am breiten Aktienmarkt herrschte trübe Stimmung.

Kurse deutscher Banken sacken ab

xaw Frankfurt

Die Aktienkurse der Deutschen Bank und der Commerzbank sind am Montag im nachbörslichen Handel auf Tradegate abgesackt. Zuvor hatten Berichte die Runde gemacht, laut denen sich weitere Großanleger aus den Papieren beider Geldhäuser verabschieden. So bieten Investmentbanken im Auftrag institutioneller Investoren rund 116 Millionen Aktien der Deutschen Bank und 72,5 Millionen der Commerzbank an. Nur zwei Aktionäre halten derart große Beteiligungen an den Finanzinstituten: die US-Fondsgesellschaften Capital Group und Blackrock. Bei Letzterer liegt das Kapital allerdings größtenteils in börsengehandelten Indexfonds.

Am breiten Aktienmarkt sorgten anhaltende Rezessionsängste sowie Corona-Lockdowns in China für Verluste. Der Dax gab 0,6% auf 14193 Punkte ab, der Euro Stoxx 50 verlor 0,7% auf 3833 Zähler.

Gegen den Trend hielt sich der französische Leitindex Cac40 mit 0,1% knapp im Plus. Beobachter verwiesen auf den Vorsprung von Amtsinhaber Emmanuel Macron im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen. Allerdings dämpfte der erneute Einzug der Rechtsextremen Marine Le Pen in die Stichwahlen die Stimmung im weiteren Verlauf wieder.

Unterdessen trieben die Inflation und daraus resultierende Sorgen vor einer restriktiveren EZB-Geldpolitik die Renditen der Bundesanleihen weiter an. Die laufende Verzinsung zehnjähriger Bunds stieg bis zum Abend auf 0,81%, am Freitag hatte sie noch bei 0,71% gelegen.

Die russische Regierung will derweil aufgrund westlicher Sanktionen im Zuge des Ukraine-Kriegs 2022 keine Staatsanleihen mehr begeben. Wirtschaftsminister Anton Siluanow verwies auf die hohen Kosten, die derzeit mit einer weiteren Schuldenaufnahme verbunden wären. Am Wochenende hatte die Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit Russlands abermals herabgestuft.

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Berichte Seiten 2, 5 und 20

MARKTDATEN
11.4.Vortag
Dax14192,78−0,64%
Euro Stoxx 503839,62−0,49%
S&P 500 (20h)4433,43−1,22%
1 Euro in Dollar (20h)1,08811,0876
Gold in Dollar (20h)1946,831945,85
Öl/Juni in Dollar (20h)98,47102,78
Bundrendite 10 J.0,820,71
US-Rendite 10 J.2,802,73
3-M.-Euribor−0,435−0,435
Quelle: Refinitiv