KWS Saat steht nach dem ersten Halbjahr des Ende Juni ablaufenden Geschäftsjahres 2020/21 weiterhin zu den im Oktober vorigen Jahres veröffentlichten Finanzzielen. Das Pflanzenzüchtungsunternehmen aus Einbeck rechnet weiterhin mit einem Umsatz auf dem Vorjahresniveau von 1,28 Mrd. Euro sowie bei stabiler Erlösentwicklung mit einer operativen Rendite (Ebit-Marge) im Korridor von 11 bis 13 (i.V. 13,3)%. Das Margenziel ist um nicht zahlungswirksame Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Mitte 2019 vollzogenen Erwerb des niederländischen Gemüsesaatgutspezialisten Pop Vriend Seeds bereinigt.

Die in den vergangenen zwölf Monaten um gut 30% gestiegene KWS-Aktie gab am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen um 1,8% auf 74,80 Euro nach. Im ersten Halbjahr verbuchte der SDax-Konzern aufgrund negativer Währungseffekte einen im Vorjahresvergleich um 1,1% auf 326 Mill. Euro reduzierten Umsatz. Die operativen Ergebnisse vor (Ebitda) und nach Abschreibungen (Ebit) sowie das Periodenergebnis mit –86,2 Mill. Euro blieben den Angaben von KWS Saat zufolge trotz Coronakrise auf Vorjahresniveau und fielen turnusgemäß negativ aus. Die Kernmärkte des Konzerns liegen auf der nördlichen Erdhalbkugel, auf der die wesentlichen Umsatzträger Mais- und Zuckerrübensaatgut im Frühjahr zur Aussaat kommen.

KWS-Finanzchefin Eva Kienle sprach von einer weiterhin robusten Geschäftsentwicklung. Mit innovativen Getreide- und Maissorten habe man im ersten Halbjahr in wichtigen Wachstumsmärkten wie Osteuropa und Brasilien punkten können. Die Abwertung einiger Währungen vor allem in Südamerika habe sich zugleich negativ auf die Kennzahlen ausgewirkt. Das währungsbereinigte operative Umsatzwachstum belief sich den Angaben zufolge auf 9%. Aufgrund veränderter kurzfristiger Geschäftsaussichten im neuen Segment Gemüse geht man bei KWS inzwischen von einem geringeren Segmentumsatz im laufenden Ge­schäftsjahr von 60 Mill. bis 65 (83,5) Mill. Euro aus. Bislang war ein leichter Rückgang in Aussicht gestellt worden. Eine geringere Nachfrage nach Spinatsaatgut infolge der Corona-Pandemie habe den Spartenumsatz im ersten Halbjahr deutlich auf 26 (44,3) Mill. Euro sinken lassen.