Lagarde erntet Widerspruch
ms Frankfurt
Nach der aufsehenerregenden Positionierung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur weiteren EZB-Zinspolitik ist ein offener Streit im EZB-Rat entbrannt. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann sagte am Dienstag, dass eine Zinsanhebung gleich um 50 Basispunkte im Juli „angemessen“ sei. Alles andere laufe Gefahr, „als schwach wahrgenommen zu werden“. Lagarde hatte am Montag einen solchen Schritt nahezu ausgeschlossen und für eine „graduelle“ Normalisierung der Geldpolitik plädiert. De facto nahm sie das Ergebnis der nächsten drei Zinssitzungen vorweg. Das weckte Erinnerungen an Ex-EZB-Chef Mario Draghi, der den EZB-Rat immer wieder öffentlich unter Zugzwang gesetzt hatte.
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