Neuer Chefberater

Lars Feld will Unternehmen entlasten

Die Ampel-Koalition plant zwar keine Unternehmenssteuerreform, doch hält Lars P. Feld, neuer Chefberater von Finanzminister Christian Lindner, Entlastungen dennoch für nötig und möglich.

Lars Feld will Unternehmen entlasten

wf Berlin

Lars P. Feld will sich als Chefberater von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für Weichenstellungen in Richtung mehr Effizienz im Wirtschaftssystem einsetzen. „Hohe Steuern steigern nicht unbedingt die Attraktivität des Standorts“, konstatiert Feld mit Blick auf die hohe Belastung von Unternehmen hierzulande im Interview der Börsen-Zeitung. Deutschland liege mit der tariflichen und effektiven Belastung in der Spitzengruppe.

Eine Unternehmenssteuerreform sieht der Koalitionsvertrag der Ampel zwar nicht vor, Feld hält aber Erleichterungen bei der Bemessungsgrundlage für möglich. „Superabschreibungen sind nur ein Element.“ Auch bei Abschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter sei mehr möglich. „Wichtig wäre es auch, die steuerliche Finanzierungsneutralität von Eigen- und Fremdkapital zu erreichen“, hält der Ökonom fest. Bei der Einkommensteuer warnt er vor Umverteilungspolitik, wenn die Effekte der kalten Progression im Herbst überprüft werden.

Beim Umbau der Wirtschaft zur Klimaneutralität lenkt Feld den Blick auf die Übergangsphase. „Wir dürfen nicht von vornherein überambitioniert grün daherkommen und damit die  Transformation torpedieren“, warnt er die Regulatoren der Taxonomie. Für die Investitionen sei viel Fremdkapital nötig. Zu mehr Markt in der Altersvorsorge könnte der Zuschuss zur gesetzlichen Rente aus dem Bundeshaushalt führen: Dieses neue Element der Kapitaldeckung werde die Anlagerestriktionen dort lockern, erwartet Feld. Zudem tritt er für ein steuerlich gefördertes Standardvorsorgeprodukt ein.

Interview Seite 4

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