Bausparkasse

LBS Südwest stabilisiert Ergebnis

Eine gespaltene Bilanz für 2020 hat die Landesbausparkasse (LBS) Südwest am Mittwoch präsentiert. Während das Bauspar-Neugeschäft deutlich um 16,2% auf eine Bausparsumme von netto 7,77 Mrd. Euro zurückgegangen ist, hat das Institut den seit Jahren...

LBS Südwest stabilisiert Ergebnis

spe Stuttgart

Eine gespaltene Bilanz für 2020 hat die Landesbausparkasse (LBS) Südwest am Mittwoch präsentiert. Während das Bauspar-Neugeschäft deutlich um 16,2% auf eine Bausparsumme von netto 7,77 Mrd. Euro zurückgegangen ist, hat das Institut den seit Jahren anhaltenden Druck auf der Ergebnisseite gestoppt. „Wir stellen hier eine Stabilisierung fest, wenn auch auf niedrigem Niveau“, sagte der Vorstandsvorsitzende der LBS Südwest, Stefan Siebert, zu dem um rund 3 Mill. auf 23 Mill. Euro gestiegenen vorläufigen Betriebsergebnis.

Corona zum Trotz

Finanzvorstand Norbert Lohöfer begründete diese Entwicklung mit Kostendisziplin sowie marktgerechten Konditionen. Unverändert schwierige Rahmenbedingungen durch die Niedrigzinsphase und zusätzliche Coronakosten hätten mehr als ausgeglichen werden können. Nachdem die LBS 2019 neue Konditionen mit von 1,0 auf 1,6% erhöhten Abschlussgebühren eingeführt hat, machen diese Tarife bereits 15% des 81,3 Mrd. Euro schweren Bestands an Bausparverträgen aus. Die Zahl der Altverträge, die 2020 mindestens zehn Jahre lang zuteilungsreif waren und seitens der LBS gekündigt wurden, bezifferte Siebert bei einer Bausparsumme von insgesamt 280 Mill. Euro auf 16000. Im laufenden Jahr würde die Zahl leicht darüber liegen, so der Vorstand.

An Wohnbaukrediten zahlte die LBS Südwest den Rekordbetrag von 1,77 Mrd. Euro (+13,2%) aus. Damit sei die größte der acht deutschen Landesbausparkassen leicht über dem Markt gewachsen, sagte Siebert, der den Marktanteil seines Instituts auf gut 40% in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz taxierte. Sparkassen und BW-Bank vermittelten inklusive sogenanntem Gemeinschaftsgeschäft, bei dem LBS-Außen­dienst und Sparkassen gemeinsam tätig sind, Verträge über insgesamt 5,75 Mrd. Euro. Von den 740 (Vorjahr: 773) Vollzeitkräften arbeite nach wie vor stets die Hälfte im Homeoffice.

Einschließlich der ausgezahlten Sparguthaben und der durch Bauspardarlehen abgelösten Kredite stellte die LBS ihren Kunden 2020 insgesamt 4,1 Mrd. Euro für Investitionen in den Wohnungsbau zur Verfügung. Zusätzlich vermittelte der LBS-Außendienst Wohnbaukredite in Höhe von rund 1,55 Mrd. Euro an die Sparkassen/BW-Bank in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – eine Steigerung von rund 10% im Vergleich zum Vorjahr. In der Folge erreichte der Darlehensbestand der LBS mit 10,93 Mrd. Euro (plus 6,0%) einen neuen Höchststand.

Kreditausfälle nahe null

Weiter berichtete die LBS von einer geringen Zahl an Wohneigentümern, die im zweiten und dritten Quartal aufgrund des Corona-Lockdowns die vom Staat eingeräumten Möglichkeiten zur Stundung von Immobilienkrediten in Anspruch nehmen. Bei der LBS, die sich dem Moratorium der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen hatte, machten knapp 3500 Kunden mit einer Kreditsumme von rund 270 Mill. Euro davon Gebrauch. „Mittlerweile haben nahezu alle betroffenen Kunden ihre regulären Zahlungen wieder aufgenommen“, sagte Vizechef Uwe Wöhlert. Die Kreditausfälle bewegten sich bezogen auf den Bauspardarlehensbestand weiterhin im Promillebereich und auf historischem Tief.

Des Weiteren gab die LBS bekannt, dass per 1. April 2021 Jörg Leitolf neu in den Vorstand berufen werde. Er folgt auf Norbert Lohöfer (65), der nach fast 40 Jahren in der LBS in den Ruhestand geht.