Großbritannien

Liz Truss tritt zurück

Die britische Premierministerin hat den Weg für einen politischen Neuanfang freigemacht.

Liz Truss tritt zurück

hip London

Die britische Premierministerin Liz Truss ist zurückgetreten. Bis zum 28. November will die Regierungspartei einen Nachfolger gefunden haben. Noch zeichnet sich kein klarer Favorit ab. Schatzkanzler Jeremy Hunt wurde von Vertrauten bereits aus dem Rennen genommen. Auch die Hoffnung mancher Abgeordneter, Boris Johnson könnte erneut antreten, dürfte sich wohl nicht bewahrheiten. Stattdessen gilt eine ganze Reihe von Politikern als interessiert, darunter der ehemalige Schatzkanzler Rishi Sunak, aber auch der neue Innenminister Grant Shapps und Verteidigungsminister Ben Wallace. Das Pfund reagiert in der Regel höchst sensibel auf wirtschaftliche Ungewissheit. Doch nach dem kurzen Auftritt von Truss vor ihrem Amtssitz legte die britische Landeswährung gegen den Dollar zu. „Selbst wenn das Schiff Britannia steuerlos bleibt, während ein Nachfolger bestimmt wird, ist die Zukunft aus Sicht der Investoren ohne sie an der Macht immer noch ein bisschen besser“, sagte die Marktanalystin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Die Renditen zehnjähriger Anleihen gaben nach. Der Aktienmarkt reagierte allerdings nervös auf das politische Durcheinander. „Ein politischer Neustart würde die Risikoprämie, die seit dem missglückten Truss-Kwarteng-Minihaushalt in britische Assets eingearbeitet wurde, weiter eliminieren“, sagte der Portfoliomanager Neil Mehta von Bluebay Asset Management. Unterdessen warnte Ben Broadbent, ein stellvertretender Gouverneur der Bank of England, der Leitzins werde vielleicht nicht ganz so schnell steigen wie vom Markt derzeit erwartet.

Bericht Seite 6

Kommentar Seite 6