Barclays fährt die Ernte ein
Barclays fährt die Ernte ein
Britische Banken
Barclays fährt die Ernte ein
hip London
Der Barclays-Chef CS Venkatakrishnan wollte sich bei der Vorlage der Quartalszahlen nicht zu dem von J.P. Morgan gegen seinen Vorgänger Jes Staley angestrengten Verfahren äußern, in dem es um dessen Verhältnis zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein geht. Das ist verständlich. Doch geht ein wesentlicher Teil des Erfolgs von Barclays als „last man standing“ im europäischen Investment Banking auf Staley zurück. Er positionierte die Bank nach einer Phase der Richtungslosigkeit als Transatlantikbank und weigerte sich, das kapitalintensive FICC-Geschäft – den Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen – einzudampfen. Er stemmte sich damit gegen den allgemeinen Trend. Nun war es ebendieser Bondhandel, der dazu beitrug, dass die Erträge der hauseigenen Commercial & Investment Bank nicht schrumpften – und das, obwohl sowohl bei Übernahmen und Fusionen als auch bei Börsengängen Flaute herrschte. Barclays fährt die Ernte ein. Staley hatte die Saat gelegt. Die Bank wird einen Weg finden müssen, mit diesem Erbe umzugehen, egal was sich in Sachen Epstein ergibt.
