WertberichtigtMehrwertsteuer

Milchmädchenrechnung

Politiker der SPD und Grünen wollen die steuerliche Ungleichbehandlung von Kuhmilch und Pflanzenmilch zeitnah beenden. Die FDP will erstmal die Steuerschätzung abwarten. Das ist nicht nötig.

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Mehrwertsteuer

Gelbe Milchmädchen

kro Frankfurt

"Fast drei Euro für Wasser und ein bisschen Hafer!" In den Milchabteilungen von Deutschlands Supermärkten fallen solche Sätze immer wieder. Die Verwunderung über die Bepreisung pflanzlicher Milchalternativen nimmt meist zu, wenn der Vergleich zur klassischen Kuhmilch folgt. Denn die ist oft günstiger als die klimafreundliche Variante. Das kann teils daran liegen, dass der Mehrwertsteuersatz für Milchalternativen bei 19% liegt, während auf Kuhmilch als Grundnahrungsmittel nur 7% erhoben werden. Politiker der SPD und Grünen wollen die Ungleichbehandlung nun beenden und pflanzliche Milch zeitnah ebenfalls mit 7% besteuern. Ausgerechnet aus der FDP kommen, mit Blick auf den Haushalt, zurückhaltende Töne. Man müsse erst die Steuerschätzung abwarten, heißt es von den Liberalen. Dabei dürfte das Loch bei einem Branchenumsatz von rund 550 Mill. Euro überschaubar sein. Zugleich ließe sich die Kasse auch anders füllen: Durch die niedrige Besteuerung des Luftfahrtsektors hat sich die Bundesregierung 2022 laut Germanwatch beispielsweise 4 Mrd. Euro entgehen lassen.

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