Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wenn nicht jetzt, wann dann?
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7,5% Inflation! Diesen Wert müssen selbst hartgesottene Notenbanker und Analysten erst einmal auf sich wirken lassen. Man muss nun wahrlich nicht zur Panikmache neigen, um in den jüngsten Inflationszahlen aus dem Euroraum einen Weckruf für die Europäische Zentralbank (EZB) zu erkennen. Sie hat sich ja glücklicherweise inzwischen vom Narrativ einer vermeintlich vorübergehenden Natur des Inflationsschubs verabschiedet. Den Worten müssen nun Taten folgen. Ein negativer Einlagezins von −0,5% ist bei solchen Werten schlicht absurd – zumal der Anstieg der Kerninflationsrate auf 3% belegt, dass die Preise längst auf breiter Front steigen. Und eben nicht nur im Bereich der Energiepreise, die durch den Ukraine-Krieg maßgeblich getrieben werden und auch die Gesamtinflationsrate ein Stück nach oben verzerren. Ein untrüglicher Beleg für die zunehmende Nervosität mancher Euro-Notenbanker ist der klare Appell von Bundesbankchef Joachim Nagel, die geldpolitische Normalisierung nicht länger hinauszuzögern. Ein Ende des Negativzinses in diesem Jahr zeichnet sich ab – und ist alternativlos.