Konjunkturerwartungen

Zahlen wie ein Soufflé

Die starke Aufholbewegung der deutschen Wirtschaft nach dem jähen Corona-Absturz im vergangenen Jahr ist gestoppt. Wachstumsraten von 9 % im Quartalsvergleich wie im dritten Vierteljahr 2020 sind und bleiben die Ausnahme.

Zahlen wie ein Soufflé

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Klar ist es schon seit längerem, und jeder neue Konjunkturindikator verstärkt das Bild: Die starke Aufholbewegung der deutschen Wirtschaft nach dem jähen Corona-Absturz im vergangenen Jahr ist gestoppt. Wachstumsraten von 9% im Quartalsvergleich wie im dritten Vierteljahr 2020 sind und bleiben die Ausnahme. Mit dem Wirtschaftswachstum ist es dann aber so ein bisschen wie mit einem Soufflé: Es fällt unweigerlich irgendwann zusammen – zumindest solange man es sich nicht direkt im Augenblick des Aus-dem-Backofen-Herausnehmens einverleibt. So zusammengefallen ist es zwar unansehnlicher geworden, doch das heißt noch lange nicht, dass es nicht weiter genießbar ist und sogar noch köstlich schmecken kann. Genau so sollten die das fünfte Mal in Folge gefallenen ZEW-Konjunkturerwartungen oder auch die Abwärtsrevision der Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds für die deutsche Wirtschaft gewertet werden: Die Zahlen sehen nicht mehr ganz so zauberhaft aus, erwartet wird aber immer noch ein Wachstum – und 3,1% sind ja auch nicht nichts.