Sale-and-lease-back

Mit Leasing resilienter aus der Krise

Deutschland befindet sich seit knapp einem Jahr im Ausnahmezustand. Zwei Lockdowns, die die Pandemie-Wellen mit Geschäfts- und Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und weiteren Maßnahmen brechen sollten, sorgten 2020 für den...

Mit Leasing resilienter aus der Krise

Deutschland befindet sich seit knapp einem Jahr im Ausnahmezustand. Zwei Lockdowns, die die Pandemie-Wellen mit Geschäfts- und Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und weiteren Maßnahmen brechen sollten, sorgten 2020 für den zweitstärksten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit. Aktuell wird der epidemiologische Erfolg des enormen Kraftakts der zurückliegenden Monate durch Unwägbarkeiten der mutierten Virusvarianten wieder gefährdet. Diese Unsicherheit wird die wirtschaftliche Entwicklung, gar einen Aufschwung, noch eine Weile bremsen.

Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr mit einer starken konjunkturellen Erholung im dritten Quartal hat gezeigt, dass Deutschland schnell aus dem wirtschaftlichen Tal herauskommen kann. Experten schätzen daher, dass es nach erfolgreichen Impfungen und Überwindung der Pandemie wieder zügig aufwärtsgehen kann. Für den Aufbruch aus der Krise ist die Leasing-Branche als verlässlicher Partner des Mittelstandes und als Investitionsmotor der deutschen Wirtschaft essenziell. Und auch für eine Reihe weiterer Herausforderungen kann Leasing die Unternehmen mit passenden Lösungen unterstützen.

Schub für Digitalisierung

Das „New Normal“, wie es inzwischen genannt wird, wirkt in vielerlei Hinsicht wie ein Beschleuniger des Wandels der Wirtschaft. Es hat zu Neubewertungen einer Reihe von internen Ressourcen und Prozessen geführt. Zuvorderst ist das Bewusstsein für digitale Kommunikation, Vertriebskanäle, Prozesse und Geschäftsmodelle weiter gewachsen. Ob Remote Working, IT-Sicherheit oder E-Commerce – in Bezug auf digitale Tools haben Unternehmen eine steile Lernkurve durchlaufen. Kurz: Die Digitalisierung hat einen erheblichen Schub erhalten.

Diesen Innovationsschwung gilt es beizubehalten und sich von ihm die nächsten Jahre vorantreiben zu lassen. Jedoch hat die Krise bei vielen Unternehmen auch Lücken in der Digitalisierung zutage gefördert – zu lange sind in der Vergangenheit notwendige Investitionen aufgeschoben worden. Diese Lücke muss nun geschlossen werden, damit die Firmen an Resilienz gewinnen.

Dennoch scheut sich eine Vielzahl an Unternehmen zu investieren und legt entsprechende Pläne auf Eis. Ohne Investitionen kann der Aufbruch aus der Krise jedoch nicht gelingen. Zu wenige oder zu geringe Investitionen wirken als Wachstumsbremse. Ursachen für die Zurückhaltung sind neben der Unsicherheit über die künftige Entwicklung vor allem der Wunsch nach Liquiditätsabsicherung oder bereits entstandene Liquiditätsengpässe. Denn viele Unternehmen mussten in der Krise ihre Rücklagen aufbrauchen und sich ungeplant verschulden.

Leasing kann hier helfen, denn es schont die Liquidität und verringert die langjährige Verschuldung durch erzwungene Kreditaufnahmen. Beim Leasing erwirbt das Unternehmen nur die Nutzungsrechte am Fahrzeug, der Maschine oder der IT-Ausstattung, das Objekt selbst bleibt im Eigentum der Leasing-Gesellschaft – und steht in deren Bilanz. Für die Nutzung zahlt der Leasing-Kunde monatliche Raten. Nach dem „Pay-as-you-earn-Prinzip“ lassen sich die Leasing-Raten aus den erwirtschafteten Erträgen des Investitionsobjekts bestreiten. Zudem ermöglicht Leasing eine bessere Kostenplanung, insbesondere wenn noch ergänzende Serviceangebote wie Wartung, Reparatur, technischer Support in Anspruch genommen werden.

Einen Mehrwert – gerade in unsicheren Zeiten – können innovative nutzungsabhängige Finanzierungsmodelle wie „Pay-per-Use“ bieten. Dabei wird die Rate weitgehend in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung einer Maschine oder Anlage berechnet. Studien geben Hinweise, dass solch nutzungsabhängige Abrechnungen derzeit stärker nachgefragt werden. Für Firmen, die investieren wollen, stellt Leasing daher eine attraktive Lösung dar.

Sale-and-lease-back gefragt

Leasing schont nicht nur die Liquidität, sondern kann sie auch verschaffen, mittels Sale-and-lease-back (SLB). Viele Unternehmen verfügen über zahlreiche stille Reserven, zum Beispiel gebundenes Eigenkapital in Immobilien oder Maschinenparks. Beim SLB-Vertrag kauft die Leasing-Gesellschaft das Objekt vom Leasing-Nehmer und verleast es diesem anschließend zurück. Dadurch erzielt der Leasing-Kunde einen Liquiditätszufluss, verbessert die Bilanzkennzahlen und seine Bilanzstruktur. Sale-and-lease-back schafft somit Liquidität. Auch dieses Modell wird aktuell verstärkt genutzt.

Neben der fortschreitenden Digitalisierung der Unternehmen gehören auch Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu den Herausforderungen der Wirtschaft, die hohe Investitionsvolumina nach sich ziehen. Laut EU-Kommission müssen zum Beispiel bis 2030 europaweit jährlich zusätzlich 260 Mrd. Euro investiert werden, um die Energie- und Klimaziele der EU zu erreichen. Die Leasing-Wirtschaft kann diesen Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland aktiv mitgestalten und einen großen Teil dieser Investitionen in moderne, energieeffiziente und umweltfreundlichere Technologien realisieren.

Eine Marktstudie des Instituts Kantar vom Jahresbeginn 2020 zeigt, dass zwei von fünf der befragten Unternehmen bereits ihre Investitionen in „grüne“ Technologie mittels Leasing finanziert haben. Für künftige Investitionen planen es sogar drei von fünf der Befragten. Besonders sichtbar wird dies in puncto Elektromobilität. Drei von fünf neu zugelassene Kraftfahrzeuge auf Deutschlands Straßen sind geleast, betrachtet man nur die Elektroautos, so liegt der Leasing-Anteil deutlich höher.

Leasing unterstützt jedoch nicht nur Investitionen in „grüne“ Technologien, vielmehr kann das Geschäftsmodell Leasing eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft übernehmen. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das IT-Leasing; das Prinzip gilt jedoch für alle geleasten Güter. Der Innovationszyklus bei IT-Equipment wird immer kürzer. Meist landen daher gekaufte Computer und Laptops am Ende ihrer Nutzung auf dem Schrottplatz, obwohl sie nach entsprechender Aufbereitung noch mehrere Jahre hätten verwendet werden können. Leasing-Gesellschaften dagegen arbeiten die nach der Leasing-Zeit zurückgegebene, gebrauchte Hardware wieder auf, bekannt als Refurbishment. Zertifizierte Löschverfahren schaffen dabei die Voraussetzung, gebrauchte IT-Geräte auf dem Zweitmarkt verkaufen zu können.

Zudem haben Hersteller, die mittels Leasing den Absatz ihrer Produkte fördern, und entsprechend die Maschine, den Computer, den Drucker oder das Fahrzeug nach der vereinbarten Leasing-Nutzungsdauer zurücknehmen, ein größeres Interesse daran, dass das Objekt eine möglichst lange Lebensdauer hat, reparaturfähig ist und wiederverwendet werden kann, was zur Ressoucenschonung beiträgt. Und wenn das gebrauchte Objekt nach Auslauf des Leasing-Vertrages von einem weiteren Unternehmen genutzt wird, hat dies ebenfalls positive Auswirkungen auf die Ökobilanz.

Als professionelle Investoren verfügen Leasing-Gesellschaften über spezifische Objekt- und Marktkenntnis. Dieses Wissen ermöglicht es, nicht nur die Kunden über die bestmögliche Nutzung des Wirtschaftsguts zu beraten, optimale Finanzierungsmodelle zu entwickeln und ergänzende Services anzubieten, sondern darüber hinaus Investitionen in innovative Produkte oder in neue Märkte zu realisieren. Die enge Rückkopplung mit Kunden und Herstellern verschafft ihnen zudem ein gutes Gespür für Markttrends. So können Leasing-Unternehmen schnell und flexibel reagieren. Neben der Expertise sind es die Partnerschaft mit dem Mittelstand und die mittelständische Struktur der Branche, die die Leasing-Unternehmen befähigen, ihre Kunden auf Augenhöhe zu beraten – vom Mittelstand für den Mittelstand.

Leasing genießt daher eine hohe Anziehungskraft im Mittelstand, besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU): Vier von fünf Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ziehen Leasing regelmäßig für ihre Investitionspläne in Betracht. Rund 90% der 1,8 Millionen Leasing-Verträge im Jahr werden daher mit mittelständischen Kunden geschlossen.