Dax-Absturz

Neue Virusvariante sorgt für Schockwellen an Märkten

Das Auftreten einer neuen, offenbar hoch ansteckenden Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat am „Black Friday“ für Schockwellen an den weltweiten Finanzmärkten gesorgt.

Neue Virusvariante sorgt für Schockwellen an Märkten

ku Frankfurt

Das Auftreten einer neuen, offenbar hoch ansteckenden Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat am „Black Friday“ für Schockwellen an den weltweiten Finanzmärkten gesorgt. Anleger gehen davon aus, dass es nun wieder weltweit umfangreiche Reisebeschränkungen und Lockdowns geben wird. Erste Fälle der neuen Variante B.1.1.529 sind auch bereits in Europa aufgetaucht.

Besonders hart traf es den Ölpreis. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent stürzte zeitweise um mehr als 12% ab. Am Abend wurde die Sorte für 73,97 Dollar je Barrel gehandelt, ein Minus von 10%. Ende Oktober hatte Brent-Öl noch zu rund 85 Dollar notiert. Mittlerweile haben fast alle Länder der EU Reisen ins südliche Afrika stark eingeschränkt. Ähnliche Schritte ergriffen Regierungen rund um den Globus.

Heftige Reaktionen gab es auch an den Aktienmärkten. Der Dax stürzte um 4,2% auf 15257 Punkte ab. Damit hat er inzwischen gegenüber seinem Rekordhoch von 16290 Zählern mehr als 1000 Indexpunkte eingebüßt. Der Euro Stoxx 50 sackte sogar um 4,7% auf 4090 Punkte ab. Die Verluste setzten sich nach Handelsbeginn auch an der Wall Street fort. Der Benchmark-Index S&P500 gab im früheren Geschäft um 2% nach. Besonders hart getroffen wurden Aktien aus der Reisebranche. So brachen Lufthansa zeitweise um 16% ein. Den Handel beendete die Aktie mit einem Minus von 12,8%. Airbus fielen in Paris um 11,5% und MTU Aero Engines auf Xetra um 11,3%. Fraport verbilligten sich um 11,5%.

Die neue Virusvariante hat bei den Neuerkrankungen in Südafrika bereits in nur ganz kurzer Zeit die bisherigen Abarten verdrängt. Da Wissenschaftler bei den Spike-Proteinen bereits 32 Mutationen gefunden haben, wurde die Vermutung geäußert, dass die bisherigen Impfstoffe eine stark eingeschränkte Wirkung haben könnten. Der US-Pharmakonzern Pfizer ließ verlauten, dass die Entwicklung eines wirksamen neuen Impfstoffs 100 Tage in Anspruch nehmen könnte. Gefragt waren Staatsanleihen als sichere Häfen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gab um 9 Ticks auf –0,334% nach.

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Bericht Seite 20

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