Finanzmärkte

Pandemiesorgen schicken Aktienmärkte auf Talfahrt

An den Finanzmärkten nimmt die Befürchtung zu, dass die sich verschlechternde Pandemielage die Erholung der Weltwirtschaft gefährden könnte. In Asien, Europa und den USA deutlich anziehende Infektionen und die Ausbreitung der ansteckenderen...

Pandemiesorgen schicken Aktienmärkte auf Talfahrt

ck Frankfurt

An den Finanzmärkten nimmt die Befürchtung zu, dass die sich verschlechternde Pandemielage die Erholung der Weltwirtschaft gefährden könnte. In Asien, Europa und den USA deutlich anziehende Infektionen und die Ausbreitung der ansteckenderen Deltavariante des Coronavirus schüren Sorgen vor neuerlichen Lockdowns.

Der Dax fiel am Montag bis auf 15049 Zähler und erreichte damit den tiefsten Stand seit dem 4. Mai, um den Handel mit einer Einbuße von 2,6% bei 15133 Punkten zu beenden, der Euro Stoxx 50 gab um 2,7% auf 3929 Punkte nach. Die deutlich zunehmende Nervosität wurde im Dax-Volatilitätsindex sichtbar, der um 30% auf 24,11 Punkte sprang. Vor allem zyklische beziehungsweise Value-Aktien wurden von der Verunsicherung der Marktteilnehmer gedrückt. Wenig überraschend setzten dabei die Pandemiesorgen vor allem Reise- und Freizeitaktien zu. Der entsprechende Stoxx-Branchenindex fiel um 3,6%. Gefragt waren dagegen Aktien von Coronagewinnern. So stiegen Just Eat um 2,5% und Hellofresh um 2%.

Darüber hinaus waren als sicher geltende Assets gefragt. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihe sank erstmals seit dem Februar unter die Marke von 1,20% und lag zuletzt rund 10 Stellen unter Vortagesniveau bei knapp 1,20%. Die zehnjährige Bundrendite fiel auf –0,40%, was dem tiefsten Stand seit Ende März entsprach, und lag zuletzt 9 Stellen unter Vortagesniveau bei –0,39%. Am Devisenmarkt waren die sogenannten sicheren Häfen gefragt. So legte die japanische Währung als einzige Hauptwährung zum Dollar zu. Zuletzt wies sie ein Plus von 0,6% auf 109,49 Yen pro Dollar auf. Risikobehaftetere beziehungsweise zyklische Währungen tendierten dagegen sehr schwach. So büßte Australiens Währung 1% auf 0,733 US-Dollar ein. Der Euro war stabil und lag am Abend weitgehend unverändert bei 1,17974 Dollar. Der Preis der Feinunze Gold gab um 0,1% auf 1813 Dollar nach.

Auch die Ölpreise reagierten mit heftigen Verlusten auf die Sorgen über die Weltwirtschaft beziehungsweise die globale Nachfrage nach dem Energieträger. Hinzu kam die Einigung der Ölminister der Opec plus, ab August die Produktions­menge des Kartells um 400000 Barrel pro Tag zu steigern. Die Notierung der Nordseesorte Brent Crude brach um 5,9% auf 69,28 Dollar ein. US-Leichtöl­ der Sorte West Texas Intermediate sackte sogar um 6,6% auf 67,10 Dollar ab.

Nebenstehender Kommentar

Berichte Seite 20

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.