DeepL holt ehemaligen Klarna-Manager als CFO
DeepL holt ehemaligen Klarna-Manager als CFO
Ex-Klarna-Manager wird Finanzchef bei DeepL
kro Frankfurt
Als Klarna im September an die New Yorker Börse ging, war Martino Cadoni zwar selbst nicht mehr Teil des schwedischen Zahlungsdienstleisters. Vor seinem Austritt im Februar habe der gebürtige Italiener den Schritt aber aktiv mit vorbereitet, wie er in seinem Linkedin-Profil schreibt. So habe er nicht nur die Profitabilität des „Buy now, pay later“-Anbieters sichergestellt, sondern auch die Gründung einer britischen Holdinggesellschaft vorangetrieben.
Nun hat Cadoni bei einem deutschen Tech-Unternehmen angefangen, das laut früheren Berichten ebenfalls über einen Börsengang in den USA nachdenkt. Beim Übersetzungs-Startup DeepL aus Köln, das vergangenes Jahr auf eine Unternehmensbewertung von 2 Mrd. Dollar kam, ist der Manager zum Chief Financial Officer ernannt worden. Er folgt damit auf Markus Hader, der das Unternehmen Anfang des Jahres verlassen hat.
Mächtige Konkurrenz
Bei DeepL trifft Cadoni nun auf eine Jungfirma, die sich in ihrem Geschäft mit KI-Übersetzungen mit mächtigen US-Konkurrenten wie Google oder Microsoft messen muss. Die Firma ist 2017 aus dem Übersetzungsdienst Linguee heraus entstanden – die beiden US-Größen hatten damals schon längst eigene Übersetzungsdienste im Angebot und waren an der Börse je um die 600 Mrd. Dollar wert. Heute bewegen sie sich im Billionenbereich. Und ChatGPT-Entwickler OpenAI soll erst kürzlich eine Bewertung von 500 Mrd. Dollar erzielt haben und damit das wertvollste Startup der Welt sein.
Mit ihren Sprachtools konnten sich die Kölner bislang trotzdem am Markt behaupten. Nach Angaben von DeepL nutzen derzeit mehr als 200.000 Geschäftskunden und Millionen von Einzelnutzern in 228 Märkten deren Software. Der Umsatz hat sich sowohl 2021 als auch 2022 verdoppelt – zuletzt auf etwa 55 Mill. Euro. Renommierte Wagniskapitalinvestoren wie Index Ventures, Iconiq Growth aus San Francisco und der zum kanadischen Lehrer-Pensionsfonds OTPP gehörende Start-up-Investor Teachers’ Venture Growth sind an dem Unternehmen beteiligt. DeepL beschäftigt derzeit mehr als 1.000 Mitarbeitende und hat Büros in Deutschland, Japan und den USA.
