DKB wirbt künftigen Vorstandschef von BNP Paribas ab
DKB wirbt künftigen Chef
von BNP Paribas ab
jh München
Die DKB hat die Nachfolge an der Vorstandsspitze geklärt. Der 1962 geborene Stefan Unterlandstättner, der seit Anfang 2013 an der Spitze der zweitgrößten Direktbank in Deutschland steht, geht zur Jahresmitte in den Ruhestand. Für die Nachfolge hat sich der Aufsichtsrat für Sven Deglow entschieden. Ihn holt die DKB von BNP Paribas Personal Investors Deutschland, für die er seit 2020 als Co-CEO tätig ist. Dort ist er unter anderem für die Consorsbank zuständig.
Der promovierte Volkswirt, Jahrgang 1969, hat schon zuvor Erfahrungen mit Direktbanken gesammelt. Seine Karriere hatte er 1997 als Controller in der LBS Ostdeutsche Bausparkasse begonnen. Es folgten Stationen im Telekommunikationsunternehmen Arcor und der Unternehmensberatung McKinsey. 2008 wechselte Deglow zur Comdirect Bank, zunächst als Projektmanager, später unter anderem als Leiter der Geschäftsstrategie, danach des Vertriebs und als Personalchef. 2015 wurde er in den Vorstand der Comdirect berufen und blieb dort bis Ende 2017. Im April des Jahres darauf wechselte er zu BNP Paribas Personal Investors Deutschland.
Der dritte Chef seit 1995
Deglow wird der dritte Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kreditbank AG (DKB) sein, seit sie die Bayerische Landesbank (BayernLB) im Jahr 1995 erworben hat. Seine Aufgabe werde es sein, die DKB im Geschäfts- und Privatkundensegment „in einem herausfordernden Umfeld strategisch weiterzuentwickeln“ und die Marktposition auszubauen, heißt es in einer Mitteilung der DKB.
Unterlandstättner steht seit mehr als zwei Jahrzehnten im Dienst der BayernLB. Von 2001 bis 2003 war er als Sprecher der Geschäftsleitung in der Berliner Niederlassung für die Aktivität in den östlichen Bundesländern verantwortlich. Im März 2005 wurde er in den Vorstand der DKB berufen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Winkelmeier, der Vorstandschef der BayernLB, attestiert Unterlandstättner, die DKB „in den vielen Jahren seines Wirkens strategisch geprägt zu haben“.
Rekordgewinn im vergangenen Jahr
Dank der Zinswende hat die DKB 2023 ein Rekordergebnis von etwa 1 Mrd. Euro vor Steuern erzielt. Die Zahl der Kunden liegt mittlerweile bei mehr als 5,5 Millionen. Dennoch streicht die Bank Arbeitsplätze, um effizienter zu werden.
