EBA-Chef Campa tritt im Januar vorzeitig zurück
Der Vorsitzende der EU-Bankenregulierungsbehörde EBA, José Manuel Campa, wird am 31. Januar zurücktreten – mehr als drei Jahre vor Ablauf seiner zweiten Amtszeit. Eine EBA-Sprecherin bestätigte am Freitag auf Anfrage eine entsprechende Meldung der Nachrichtenagentur Reuters. Campa ziehe sich aus persönlichen Gründen zurück, so die Behörde, ohne weitere Details zu nennen. Sein Mandat läuft regulär bis Mai 2029. Die EBA unternehme „alle erforderlichen Schritte, um einen reibungslosen Übergang bis zur Ernennung eines neuen Vorsitzenden zu gewährleisten“, sagte die Sprecherin.
Amtszeit Anfang 2024 verlängert
Der Spanier war im Mai 2019 an die Spitze der EBA getreten. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre und kann verlängert werden. Das ist im Februar 2024 geschehen. „Die Entscheidung über die Verlängerung des Mandats basierte auf der Bewertung der Arbeit der vergangenen fünf Jahre sowie auf den Arbeitsanforderungen für die kommenden Jahre“, hieß es seinerzeit in einer Mitteilung.
Dem Vorsitzenden obliegt es, die in Paris ansässige Behörde nach außen zu vertreten und die Sitzungen des entscheidenden Gremiums zu leiten, also des mit Vertretern der EU-Mitgliedstaaten besetzten Board of Supervisors. Dem Tagesgeschäft widmet sich der Exekutivdirektor, seit fünf Jahren François-Louis Michaud.
Karriere in Wissenschaft, Politik und Bankwesen
Campa ist Absolvent der Harvard Business School und kann eine lange akademische Karriere vorweisen. Er war Professor für Finanzmanagement und internationale Wirtschaft an der Universität von Navarra und lehrte in den 90er-Jahren in New York. Auch Politik und Banking sind Campa vertraut. Von 2009 bis 2011 war er Staatssekretär im spanischen Wirtschaftsministerium und von 2014 bis 2019 Global Head of Regulatory Affairs bei Santander.