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Ghosn tauscht die Anwälte

wü - Der in Japan inhaftierte frühere Renault-Chef Carlos Ghosn wechselt seinen Anwalt. Motonari Otsuru, ein 63-jähriger ehemaliger Staatsanwalt, und sein Kollege Masato Oshikubo reichten am Mittwoch beim Bezirksgericht in Tokio ihren Rücktritt als...

Ghosn tauscht die Anwälte

wü – Der in Japan inhaftierte frühere Renault-Chef Carlos Ghosn wechselt seinen Anwalt. Motonari Otsuru, ein 63-jähriger ehemaliger Staatsanwalt, und sein Kollege Masato Oshikubo reichten am Mittwoch beim Bezirksgericht in Tokio ihren Rücktritt als Verteidiger von Ghosn ein. Es sei der Manager selbst gewesen, der die beiden Rechtsanwälte entlassen habe, berichteten französische Medien. Denn Ghosn wünsche sich eine offensivere, aggressivere Verteidigung. Otsuru hatte nach der Verhaftung des Ex-Konzernchefs am 19. November nur eine Pressekonferenz gegeben und sich dabei relativ pessimistisch geäußert. Die Strategie von Ghosn, der der Nissan-Spitze in einem Interview mit der Zeitung “Nikkei” Komplott und Verrat vorwarf, soll ihm nicht gepasst haben. Die japanische Staatsanwaltschaft wirft Ghosn Verstoß gegen Börsenauflagen vor. Er soll zudem private Investitionsverluste auf den Allianzpartner von Renault übertragen haben. Der Verwaltungsrat des französischen Automobilkonzerns entschied jetzt, dass Ghosn nach seinem Rücktritt auf eine bestimmte Entschädigung im Zusammenhang mit einer Konkurrenzklausel verzichten muss. Er werde keine Zahlung im Gegenwert von zwei Jahresgehältern mit festen und variablen Bestandteilen erhalten, teilte Renault mit. Der Verwaltungsrat werde am 15. März über die Vergütung von Ghosn für das Jahr 2018 entscheiden.