Flughafenbetreiber

Heathrow verliert ein Drittel der Führungsriege

Der Betreiber des Londoner Flughafens Heathrow hat drei von acht Topmanagern verloren. Dem Unternehmen setzen die Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie schwer zu.

Heathrow verliert ein Drittel der Führungsriege

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Am durch die Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie weitgehend stillgelegten Londoner Flughafen Heathrow ist es zuletzt turbulent zugegangen. Wie der „Telegraph“ berichtet, verabschiedeten sich mit Carol Hui, Andrew Macmillan und Chris Garton gleich drei Mitglieder der achtköpfigen Führungsriege. Sie fungierten als Chief of Staff, Chief Strategy Officer und Chief Solutions Officer. Dem Blatt zufolge werden drei Eigengewächse ihre Positionen übernehmen. CEO John Holland-Kaye habe in einem internen Rundschreiben sein tiefstes Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass die drei Manager das Unternehmen verlassen. Er sei jedoch zuversichtlich, dass das neue Managementteam die nötige Führungsstärke haben werde, um die Erholung voranzubringen.

Seit Beginn der Pandemie sind bei dem Flughafenbetreiber Verluste von nahezu 3 Mrd. Pfund aufgelaufen. Im ersten Halbjahr wurden weniger als vier Millionen Passagiere begrüßt. Im Jahr vor der Pandemie wurde dieser Wert in 18 Tagen erreicht. Zu den vielen Ungewissheiten im Zusammenhang mit der Pandemie gehört das Ampelsystem der britischen Regierung, mit dem Reiseziele nach Infektionsrisiko kategorisiert werden. Bislang blinkt die Ampel für viele europäische Ferienländer orange – kein gutes Zeichen, denn neben Tests droht Rückkehrern Quarantäne. Hinzu kommt ein Phänomen namens „pingdemic“. Die Kontaktverfolgungsapp des öffentlichen Gesundheitswesens NHS schickt vor dem Hintergrund steigender Infektionen immer mehr Menschen mit einem „ping“ in die Selbstisolation. Das hat dazu geführt, dass sich vor der Passkontrolle lange Schlangen bilden, weil nur noch wenige Mitarbeiter noch nicht nach Hause geschickt wurden. Für das laufende Jahr rechnet das Management von Heathrow mit weniger Passagieren als 2020. Es hofft, bei der Civil Aviation Authority eine Erhöhung der Flughafengebühren durchsetzen zu können. Ein weiteres Thema für das neue Managementteam dürfte die Zukunft der vielleicht gar nicht mehr benötigten dritten Start- und Landebahn sein.