jh – Die Trennung von Finanzvorstand Klaus Patzak (51) kommt Osram teuer zu stehen. Der Manager hat für die Restlaufzeit seines Vertrags bis Ende März 2021 als Ausgleich 4,1 Mill. Euro von dem Münchner Lichttechnikkonzern erhalten. Zusätzlich gab es für ihn eine Abfindung für zugesagte Aktienoptionen von 1,3 Mill. Euro und ein Sonderbeitrag zur Altersversorgung von 672 000 Euro, wie in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht zu lesen ist. Der Barwert der Pensionszusagen an Patzak steigt somit auf mehr als 3,8 Mill. Euro.Patzak hatte Ende Juni dieses Jahres Osram verlassen und ist seit Oktober Finanzvorstand des Baudienstleistungskonzerns Bilfinger in Mannheim. Der frühere Siemens-Manager war gegen die Entscheidung von Osram-Chef Olaf Berlien, das Geschäft mit LED-Chips ins Massensegment der Allgemeinbeleuchtung auszuweiten. Auch Joe Kaeser, der Vorstandsvorsitzende des Großaktionärs Siemens, kritisierte den mit hohen Investitionen verbundenen Strategieschwenk Berliens.Ausgleichszahlungen für ein vorzeitiges einvernehmliches Ausscheiden – wie im Fall von Patzak – begrenzt Osram auf zwei Jahresvergütungen. Für die neun Monate des Geschäftsjahres 2015/16 (30. September) bis zu seinem Ausscheiden erhielt Patzak eine Gesamtvergütung von 1,62 Mill. Euro.Konzernchef Berlien verdiente im gesamten Jahr knapp 3,2 (i.V. 2,1) Mill. Euro. Enthalten sind ein Bonus von 1,58 Mill. Euro und gut 547 000 Euro für die Altersversorgung. Ohne diese Zusagen erhielt der gesamte Vorstand 5,9 (5,3) Mill. Euro, davon 1,3 (1,6) Mill. Euro als aktienbasierte Vergütung. Zum Topmanagement gehören neben Berlien Ingo Bank, seit September Patzaks Nachfolger als Finanzvorstand, und Stefan Kampmann, der seit Mitte dieses Jahres Technikvorstand von Osram ist. Aufsichtsratsvorsitzender Peter Bauer kam auf eine Gesamtvergütung von 153 000 Euro.