US-Notenbank

Randal Quarles verlässt Fed-Vorstand

Fed-Gouverneur Randal Quarles räumt zum Ende des Jahres überraschend seinen Posten. Präsident Biden kann so Anfang des kommenden Jahres drei Mitglieder für den Fed-Vorstand benennen.

Randal Quarles verlässt Fed-Vorstand

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Überraschend hat Randal Quarles (64), der bis Oktober der für Bankenaufsicht zuständige Vizechef der US-Notenbank Federal Reserve war, für Dezember seinen Rücktritt angekündigt. 2017 hatte der frühere US-Präsident Donald Trump den Juristen und Investmentbanker für den Posten nominiert, der sieben Jahre zuvor durch das Dodd-Frank-Gesetz zur Finanzmarktregulierung ge­schaffen worden war. Vor Quarles war die Stelle unbesetzt geblieben. Experten hatten erwartet, dass Quarles, dessen Amtsperiode als Mitglied des Notenbankvorstands erst 2032 enden würde, in dieser Funktion bei der Zentralbank bleiben würde. Gleichwohl begrüßten Demokraten die Entscheidung. Sie hatten mehrfach kritisiert, dass der Investmentbanker sich für eine Lockerung der Bankenaufsicht eingesetzt hatte, was in direktem Widerspruch zu dem Geist des Gesetzes stehe, das nach der globalen Finanzkrise darauf abzielte, Banken stärker unter die Lupe zu nehmen.

Quarles hatte von 2001 bis 2006 im Finanzministerium des damaligen Präsidenten George W. Bush gearbeitet, unter anderem als US-Vorstandsmitglied beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und als Staatssekretär für innere Finanzen. Unklar ist bislang, wer sein Nachfolger wird. Präsident Joe Biden hat nun die Gelegenheit, drei Mitglieder in den Fed-Vorstand zu berufen. Anfang kommenden Jahres laufen nämlich auch die Amtszeiten von Notenbank-Chef Jerome Powell und Richard Clarida ab, der ebenfalls die Position des stellvertretenden Vorsitzenden innehat.