Richterin Jackson schreibt Geschichte
Richterin Jackson schreibt Geschichte
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Der US-Senat wird voraussichtlich Ende dieser Woche Geschichte schreiben und die Juristin Ketanji Brown Jackson (51) als erste afroamerikanische Frau in der Geschichte für einen Sitz beim Supreme Court, dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten bestätigen. Nach wochenlangem Tauziehen und der in hohem Maße politisierten Bestätigungsanhörung erklärten schließlich drei republikanische Senatoren, dass sie Jackson unterstützen würden. Da die Demokraten im Senat geschlossen hinter der langjährigen Bundesrichterin stehen, ist damit sichergestellt, dass sie bei der Abstimmung im Plenum des Senats die notwendige Stimmenmehrheit erzielen wird.
US-Präsident Joe Biden hatte die Absolventin der Eliteuniversität Harvard als Nachfolgerin von Richter Stephen Breyer (83) nominiert, der zuvor seinen Rücktritt angekündigt hatte. Jackson hatte unter Breyer als Rechtsreferentin gearbeitet. Seit neun Jahren ist Jackson Bundesrichterin in Washington. Mit ihrer Bestätigung wird sie auch das erste Mitglied des neunköpfigen Richtergremiums sein, das früher als Pflichtverteidiger arbeitete.
Die Bestätigungsanhörungen im Justizausschuss waren politisch tief gespalten. Selbst Republikaner, die Jacksons Kandidatur als Bundesrichterin unterstützt hatten, entzogen ihr nun das Vertrauen. Sie kritisierten, dass Jackson politisch liberalen Gruppen zu nahe stehe und bei Sexualdelikten milde Strafen verhängt habe. Rechtsexperten hielten dem entgegen, dass ihre Entscheidungen sich durchweg in einem angemessenen Rahmen bewegten. Die Republikaner Mitt Romney, Susan Collins und Lisa Murkowski sagten, ungeachtet ihrer ideologischen Differenzen stünden Jacksons Qualifikationen für das Amt außer Zweifel.
