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Sievert übernimmt Spitze von T-Mobile US

hei - Mitten im Endspurt des kräftezehrenden Genehmigungslaufs für die geplante Übernahme des Wettbewerbers Sprint wirft der Chef von T-Mobile US das Handtuch. John Legere (61), Architekt eines fulminanten Turnarounds der US-Tochter der Deutschen...

Sievert übernimmt Spitze von T-Mobile US

hei – Mitten im Endspurt des kräftezehrenden Genehmigungslaufs für die geplante Übernahme des Wettbewerbers Sprint wirft der Chef von T-Mobile US das Handtuch. John Legere (61), Architekt eines fulminanten Turnarounds der US-Tochter der Deutschen Telekom und Enfant terrible der Branche, übergibt zum 1. Mai den Stab an Mike Sievert. Der 50-jährige, der 2012 zu T-Mobile US stieß, war bisher für das operative Tagesgeschäft beim drittgrößten landesweiten Mobilfunknetzbetreiber der USA zuständig. Zuvor erprobte er seine Talente als Unternehmer und Investor bei mehreren Start-up-Unternehmen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Frühere Stationen des “begeisterten Fliegers und Wassersportlers” waren u.a. Clearwire und auch der Softwareriese Microsoft sowie AT&T.Die Aktie von T-Mobile US gab im frühen Handel an der Wall Street leicht auf 77,94 Dollar nach. Sprint-Titel legten zu. Wie die überraschten Investoren erfuhren, wurde Sievert vom Start weg bei T-Mobile US als Nachfolger von Legere aufgebaut. Der temperamentvolle Manager, der zugleich deutlich machte, dass er keineswegs an Ruhestand denkt (und auch nicht an den CEO-Posten bei Wework), ließ damit wissen, dass er seine Nachfolge praktisch über sieben Jahre geplant habe, – ein erstaunliches Vorgehen, das nur vom Timing seines Abgangs übertroffen wird.Denn T-Mobile US kämpft auch nach der Genehmigung der Sprint-Übernahme durch die Telekommunikationsbehörde FCC und das Kartellbüro beim Justizministerium noch immer um ein Closing des 26-Mrd.-Dollar-Deals. Eine Reihe von US-Bundesstaaten hat Klage gegen die Transaktion eingereicht, die die Zahl der landesweiten Mobilfunkanbieter in den USA auf drei verkleinern würde. Sie befürchten Arbeitsplatzverluste und Preissteigerungen für die Endkunden. Am 9. Dezember ist eine erste gerichtliche Anhörung in New York anberaumt. Dauer und Ende des Prozesses sind offen.Telekom-Lenker Tim Höttges zollte Legere “höchsten Respekt vor seiner Leistung als Manager”. Er sei ihm als “Freund sehr dankbar für die gemeinsame Zeit”. Legere wird Mitglied im Board bleiben. Außerdem wird Finanzchef Braxton Carter den Angaben zufolge seinen am 31. Dezember auslaufenden Vertrag bis zum Sommer verlängern, um den Merger zum Abschluss zu bringen.