Deeptech-Startups hoffen auf den „Geothermie-Turbo“
Erneuerbare Energien
Deeptech-Startups hoffen auf den „Geothermie-Turbo“
kro Frankfurt
Die Bundesregierung will mal wieder einen Turbo zünden – und zwar im Bereich Geothermie. Der Nutzung der im Erdinneren vorhandenen Wärme wird nämlich großes Potenzial nachgesagt: Laut dem Bundesverband Geothermie ließen sich theoretisch gut 25% des deutschen Gesamtwärmebedarfs mit tiefer Geothermie decken – also mit Technologien, die ab einer Tiefe von 400 Metern unterhalb der Erdoberfläche zum Einsatz kommen. Dort ist einiges an Energie vorhanden, nimmt doch in Mitteleuropa die Temperatur um etwa 3 Grad pro 100 Metern Tiefe zu. Mit dieser Wärme lässt sich auch Strom erzeugen.
Weil Erdwärme durch den Zerfall radioaktiver Elemente entsteht und dieser Prozess dauerhaft abläuft, gilt die Geothermie als erneuerbare Energiequelle, die wetterunabhängig und rund um die Uhr verfügbar ist. Den Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber: Der Bau von Geothermie-Anlagen gilt als teuer und die Planungs- und Genehmigungsprozesse in Deutschland als langwierig. Die Einspeisung ins Wärmenetz gestaltet sich zudem oft schwierig. Zum Teil gibt es auch Umweltbedenken, etwa zu den Auswirkungen auf das Grundwasser.

Das Bundeswirtschaftsministerium will der Technologie nun aber auf die Sprünge helfen, und zwar mit einem Geothermie-Beschleunigungsgesetz. Das Kabinett hat dieses am 6. August verabschiedet und in der nächsten Woche soll es im Bundestag beraten werden. Dabei könnte die Aussicht auf vereinfachte Verfahren auch jungen Playern wie Hades Mining aus München und Factor2Energy aus Duisburg zugutekommen. Die beiden frisch gegründeten Startups wollen die Geothermie mit unterschiedlichen Innovationen voranbringen und haben von Investoren dafür 5,5 Mill. bzw. 7,8 Mill. Euro eingesammelt.