Aixtron

Rückkehr zur Dividende

Aixtron zahlt erstmals seit zehn Jahren wieder eine Dividende. Die Anteilseigner sollen 11 Cent je Aktie für 2020 bekommen. Der Hersteller von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie unterstrich mit dieser Entscheidung den hoffnungsvollen...

Rückkehr zur Dividende

ak Köln

Aixtron zahlt erstmals seit zehn Jahren wieder eine Dividende. Die Anteilseigner sollen 11 Cent je Aktie für 2020 bekommen. Der Hersteller von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie unterstrich mit dieser Entscheidung den hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Aixtron-Vorstand Felix Grawert sprach von „langfristigen Trends, die gerade richtig anspringen“. Er erwarte, dass sich die Endmärkte von Aixtron in den nächsten Jahren verdoppeln, sagte Grawert im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Diese Endmärkte hat der MDax-Konzern in den vergangenen Jahren diversifiziert. Erst seit relativ kurzer Zeit ist Aixtron in der Leistungselek­tronik aktiv. Der Umsatz mit Anlagen zur Wafer-Herstellung für Leistungselektronik hat sich von 2019 auf 2020 fast verdoppelt. Dieses Jahr könnte dieses Segment bereits 50% des Auftragseingangs ausmachen, schätzt Grawert. Halbleiter basierend auf Galliumnitrid – einem Marktsegment, in dem sich Aixtron als führend ansieht, – werden für moderne Smartphone-Ladegeräte und Server verwendet.

2020 hat Aixtron die Finanzziele allesamt erreicht. Der Auftragseingang lag mit 301 Mill. Euro am oberen Ende der prognostizierten Spanne und übertraf den Vorjahreswert um 30%. Für das laufende Jahr rechnet Aixtron mit einem prozentual zweistelligen Wachstum der Bestellungen auf 340 bis 380 Mill. Euro.

Der Umsatz lag im abgelaufenen Jahr mit 270 Mill. Euro nur 4% über dem Vorjahr. Der Vorstand verwies aber auf das äußerst starke vierte Quartal, das mit einem Plus von 69% aufwartete und 108 Mill. Euro Erlöse brachte. Zwischen Oktober und Dezember fuhr Aixtron auch einen Großteil des Jahresergebnisses ein und schaffte es so, die Ebit-Rendite noch auf 13% und damit in den Zielbereich zu bringen.

Marge soll deutlich steigen

2021 erwartet der Aixtron-Vorstand, den Umsatz prozentual noch etwas stärker als den Auftragseingang auf 320 bis 360 Mill. Euro zu steigern. Die Ebit-Marge soll auf 16% klettern. Diese Aussichten lösten am Donnerstag eine rege Nachfrage nach der Aktie aus. Der Kurs stieg zeitweilig um mehr als 14%, der Marktwert des Unternehmens sprang auf 2,2 Mrd. Euro.

Der designierte Vorstandschef Grawert kündigte an, dass Aixtron auch künftig Dividende zahlen wolle. Eine konkrete Ausschüttungshöhe nannte er nicht, das sei u. a. abhängig vom Investitionsbedarf.

Im laufenden Jahr will Grawert die Ausgaben für Forschung und Entwicklung leicht steigern, nachdem 2020 rund 58 Mill. Euro investiert wurden. Weiter unklar bleibt, ob Aixtrons Einstieg in die OLED-Technologie gelingt. Das Unternehmen steckt in Verhandlungen mit einem südkoreanischen Konzern – mutmaßlich Samsung – über den letzten Schritt auf dem Weg zur Serienreife. Diese Gespräche könnten sich aber noch Wochen oder Monate hinziehen, sagte Grawert.

Aixtron
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Auftragseingang301323
Auftragsbestand151117
Umsatz269260
Ebit3539
Ebit-Marge (%)1315
Nettoergebnis3432
Ergebnis je Aktie (Euro)0,310,29
Dividende (Euro)0,11
Free Cash-flow1435
Börsen-Zeitung