Stahlindustrie

Salzgitter setzt auf grünen Wasserstoff

Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter nutzt künftig Strom aus Windkraft, um grünen Wasserstoff für eine CO2-arme Stahlproduktion zu erzeugen.

Salzgitter setzt auf grünen Wasserstoff

ste Hamburg

Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter nutzt künftig Strom aus Windkraft, um grünen Wasserstoff für eine CO2-arme Stahlproduktion zu erzeugen. Gemeinsam mit den Partnern Avacon, einer Tochter des Energiekonzerns Eon, und Linde startete das niedersächsische Unternehmen den Betrieb einer industriellen Wasserstoffproduktion auf Basis von Windenergie. Das deutschlandweit erste Projekt zur Kopplung von regenerativer Energie, Wasserstofferzeugung und Stahlproduktion sieht vor, dass künftig auf dem Gelände des Hüttenwerks in Salzgitter grüner Wasserstoff mit Strom aus Windkraft erzeugt wird. „Windwasserstoff Salzgitter – WindH2“, so der Name des Projekts, sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie, erklärten die Partnerunternehmen am Donnerstag.

Das Projekt, bei dem durch die Sektorkopplung fossile Brennstoffe ersetzt werden, sieht der Salzgitter-Konzern als zentralen Baustein seiner Initiative „Salcos“ (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) an. Diese beschreibt nach Einschätzung des Unternehmens einen zeitnah umsetzbaren und zugleich den effizientesten Weg zur Reduzierung von CO2-Emissionen und langfristig zu einer fast CO2-freien Stahlherstellung. Regenerativ erzeugter Wasserstoff soll an die Stelle des bislang für die Verhüttung von Eisenerzen notwendigen Kohlenstoffs treten.

Für die Sektorkopplung betreibt die Eon-Tochter Avacon künftig auf dem Salzgitter-Gelände sieben neu errichtete Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 30 Megawatt. Die daraus erzeugte Energie soll in zwei auf dem Werksgelände errichten Elektrolyse-Einheiten eingespeist werden, die pro Stunde für rund 450 Kubikmeter hochreinen Wasserstoff sorgen. Die Kosten für das gesamte Projekt mit Errichtung der Windräder und der Wasserstoffanlagen einschließlich deren Einbindung in bestehende Leitungsnetze beziffern die Partnerunternehmen mit rund 50 Mill. Euro. Den Bau der Elektrolyse förderte die staatliche Förderbank KfW. Mit „WindH2“ wolle man Know-how und Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von Windstrom und Wasserstoff sowie deren Integration in die Abläufe eines integrierten Hüttenwerks sammeln, so die Unternehmen.

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