Aktien

Schaukelbörse setzt sich fort

Aus Furcht vor weiteren Rückschlägen für die Wirtschaft durch die Folgen der andauernden Coronavirus-Pandemie haben sich Anleger an den europäischen Aktienmärkten gestern zurückgehalten.

Schaukelbörse setzt sich fort

wbr Frankfurt

Aus Furcht vor weiteren Rückschlägen für die Wirtschaft durch die Folgen der andauernden Coronavirus-Pandemie haben sich Anleger an den europäischen Aktienmärkten gestern zurückgehalten. Hinzu kamen Probleme mit den Impfstofflieferungen, die positive Firmenbilanzen in den Hintergrund drängten. Belastend wirkte auch die trübe Stimmung unter den Verbrauchern, die den Lockdown zunehmend als bedrückend empfinden.

In der Folge setzte sich die Schaukelbörse fort, die europäischen Aktienindizes schlossen nach starken Kursschwankungen im Minus. Nach Einbußen von 1,6% am Montag und Gewinnen von 1,6% am Dienstag sackte der Dax gestern um 1,8% auf 13620 Punkte ab. Der MDax verlor dagegen nur 0,7% auf 31342 Punkte. Der Euro Stoxx 50 büßte 1,6% auf 3536 Punkte ein.

Im deutschen Leitindex war die Aktie des Essenslieferanten Delivery Hero mit einem Minus von 4,8% auf 127,15 Euro Schlusslicht. Der Titel hatte seit Anfang Dezember kräftig zugelegt.

Zu den schwächeren Titeln im Dax zählten gestern auch Infineon, die 3,1% auf 32,36 Euro verloren. Dabei half auch eine positive Studie der Analysten vom Bankhaus Metzler nicht, die das Kursziel für Infineon von 30 auf 39 Euro angehoben haben und die Aktie weiter zum Kauf empfehlen. Die Erholung der Endmärkte spreche für den Halbleiterwert, so die Einschätzung von Metzler.

Im Fokus der Investoren standen dagegen einige Unternehmen aus der zweiten Reihe mit guten Quartalszahlen sowie Aktien, die mit Kursaufschlägen besonders auffällig waren. So konzentrierten sich die Anleger laut Beobachtern bei Käufen zuletzt eher auf unterdurchschnitt­liche Werte. Gesucht seien vor allem Titel, bei denen Spekulanten auf weiter­ fallende Kurse setzten. Dies sorgte wohl auch bei den Papieren von Hugo Boss für einen hohen Kursgewinn von 9% auf 31,22 Euro, hinzu kamen positive Signale vom französischen Luxuskonzern LVMH. Kräftig zulegen um 7,4% auf 36,08 Euro konnten Software AG nach robusten Geschäftszahlen. Ungeachtet einer schwachen Prognose für 2021 zeigten sich die Analysten zuversichtlich. Spitzenreiter im MDax waren Evotec mit einem Zugewinn von 9,6% auf 36,19 Euro. Die größten Verluste im Nebenwerte­index mussten Aurubis mit minus 9,2% sowie Shop Apothekemit minus 7,4% hinnehmen.