Automobilindustrie

Schwarze Zahlen bei Nissan und Honda

Die Sanierung des japanischen Renault-Partners Nissan scheint Fortschritte zu machen. Japans zweitgrößter Autobauer hob zum zweiten Mal binnen drei Monaten seine Jahresprognose an und erzielte im abgelaufenen Quartal überraschend einen operativen...

Schwarze Zahlen bei Nissan und Honda

mf Tokio

Die Sanierung des japanischen Renault-Partners Nissan scheint Fortschritte zu machen. Japans zweitgrößter Autobauer hob zum zweiten Mal binnen drei Monaten seine Jahresprognose an und erzielte im abgelaufenen Quartal überraschend einen operativen Gewinn. Nissan sagt nun einen Nettoverlust von 530 Mrd. Yen (4,2 Mrd. Euro) für das Ende März auslaufende Bilanzjahr vorher, 85 Mrd. Yen weniger als im November kalkuliert. Das operative Geschäft werde statt 340 Mrd. Yen nun 205 Mrd. Yen verlieren.

Die Korrektur des Ausblicks beruht vor allem auf den besseren Geschäftszahlen im abgelaufenen Quartal. Unterm Strich verlor Nissan zwar noch 37,8 Mrd. Yen (298 Mill. Euro), aber beim Betriebsgewinn kehrte man mit 27,1 Mrd. Yen in die schwarzen Zahlen zurück. Der Umsatz fiel um 12% auf 2,2 Bill. Yen. Der japanische Rivale Honda bestätigte den Trend: Hier sprang der Betriebsgewinn um zwei Drittel stärker als erwartet auf 277,7 Mrd. Yen (2,2 Mrd. Euro). Daher stellt sich der drittgrößte Autobauer in Japan im Gesamtjahr auch dank Kostensenkungen nun auf einen Rekordgewinn von 520 Mrd. Yen (4,1 Mrd. Euro) ein. Bei Nissan spiegelte sich die Gewinnwende in den Verkaufszahlen wider: Nach einem Rückgang um über 30% zum Vorjahr im ersten Halbjahr 2020 schrumpfte der Absatz im November und Dezember nur noch um knapp 10%. Bei der vor neun Monaten begonnenen Restrukturierung will Nissan die Fabrikkapazität um ein Fünftel verringern und durch den Start von zwölf neuen Modellen während der nächsten anderthalb Jahre zu alter Stärke zurückfinden.

Für das begonnene Kalenderjahr reduzierte der Autobauer seine Absatzprognose jedoch um 150000 auf 4,0 Millionen Einheiten. Ebenso senkte Honda das Verkaufsziel um 100000 auf 4,5 Millionen Fahrzeuge. Als Gründe nannten die zwei Hersteller neben den Auswirkungen der Pandemie den Mangel an Steuerungschips für Motoren und Assistenzsysteme.