Asset Management

Erstmals mehr als 1 000 neue Stiftungen gegründet

Gesetzesreform zeigt unmittelbar Wirkung

Erstmals mehr als 1 000 neue Stiftungen gegründet

ge Berlin – Das 2007 in Kraft getretene “Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements” zeigt unmittelbar Wirkung. Im abgelaufenen Jahr wurden mit 1 134 Stiftungen gut ein Viertel mehr rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts gegründet als 2006. Außerdem wächst nicht nur die Zahl, sondern auch die Vermögensgröße der neuen Stiftungen, ermittelte der Bundesverband in einer ersten Bilanz für das abgelaufene Jahr. Nach den neuen Regeln, die rückwirkend zum 1. Januar 2007 erhebliche Verbesserungen im Steuerrecht bewirken, können Zuwendungen in den Vermögensstock von gemeinnützigen Stiftungen bis zu 1 Mill. Euro steuerlich geltend gemacht werden. Hans Fleisch, der Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, beobachtet seitdem, “dass Mäzene sich bei der Vermögensausstattung häufig am steuerlichen Rahmen orientieren”. Dadurch werde sich das hiesige Stiftungsvermögen innerhalb der nächsten 25 Jahre vermutlich mehr als vervierfachen. Bereits heute bündelten die inzwischen 15 449 Stiftungen ca. 100 Mrd. Euro an Grundstockvermögen, ergaben jüngste Schätzungen.Unverändert ist das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten Neustiftungen. Mit 340 Mill. Euro kam auch die bei weitem größte Stiftung aus diesem Land – als Erbe eines ostwestfälischen Unternehmers an die Exzellenz-Stiftung der Max-Planck-Gesellschaft. Mit 207 neuen Stiftungen nimmt Bayern erneut Platz 2 im Länder-Ranking ein, gefolgt von Baden-Württemberg mit 188 Neugründungen.Selbst im deutlich ärmeren Ostdeutschland hat die Gesetzesnovelle merklich Spuren hinterlassen. Waren 2006 nur 47 Stiftungen neu installiert worden, schnellte die Zahl im Jahr darauf auf 75. Allerdings gehören zu diesen Gründungen viele ganz kleine mit lediglich 50 000 bis 100 000 Euro Stiftungsvermögen. Frankfurt knapp an der SpitzeKnapper Spitzenreiter unter den Städten ist erneut Frankfurt. In der Bankenmetropole entfallen auf je 100 000 Einwohner fast 72 Stiftungen. “Überraschend” habe sich nach den Erhebungen des Bundesverbandes Würzburg knapp hinter Frankfurt auf den zweiten Platz des Rankings geschoben, während das traditionell stark bürgerschaftlich engagierte Hamburg mit gut 61 Stiftungen auf den dritten Platz abrutschte.Der Trend der vergangenen Jahre zeigt sinkende Einnahmen bei sozial ausgerichteten Stiftungen, während für Umwelt und Kultur zunehmend mehr Gelder gegeben werden.