bal Frankfurt – Mehr als 70 % der deutschen Muslime haben Interesse an islamkonformen Anlagen (vgl. BZ vom 16. März). Sie wollen ihr Geld nicht in Branchen wie Tabak, Glücksspiel, Alkohol oder Rüstung stecken. Und auch bei anderen ethisch orientierten Investoren wächst das Interesse an solchen Anlageformen. Wer sein Vermögen dabei noch breit streuen will, kann kostengünstig auf börsengehandelte Indexfonds (ETF) zurückgreifen, etwa den iShares MSCI World Islamic (ISIN: DE000A0NA0L5). Er hatte vor zwei Jahren seine erste Notierung an der Börse. Bereits im Jahr 2007 hatte Morgan Stanley Capital International (MSCI) den globalen Aktienindex MSCI World Islamic eingeführt, um schariakonforme Aktien abzubilden. Während der klassische MSCI World Index 2 470 Unternehmen umfasst, bildet der Islam-Index nur 1 128 Werte ab. Die Marktkapitalisierung des schariakonformen Produkts beträgt 45 % des MSCI World. In den vergangenen zwölf Monaten entwickelte sich der MSIC World Islamic mit einem Anstieg von 45 % etwas schwächer als der Weltindex, der um 52 % zulegte. Er hatte aber auch weniger aufzuholen. Auf Sicht von drei Jahren verlor er nur 1,8 %, sein großer Bruder dagegen 6,6 %.Als passives Anlageprodukt bewegt sich der ETF von iShares in etwa mit dem Index, im Jahr 2009 schnitt er sogar 1,5 Prozentpunkte besser ab. Die größten Einzelposten sind derzeit ExxonMobil (3,6 %) und Procter & Gamble (2,1 %). Die Auswahl der Aktien, die in den MSCI World Islamic aufgenommen werden, überwacht eine unabhängige Scharia-Aufsicht, die dem Index eine Fatwa, also ein islamisches Rechtsgutachten, zugebilligt hat, nach dem er “in Übereinstimmung mit den allgemein akzeptierten Scharia-Richtlinien ist”, wie es bei MSCI heißt.