Kapitalanlage - Die Börse spricht...

Von Rückkehrern und Invasoren

Börsen-Zeitung, 5.3.2005 Die Börse spricht wieder über Michael Kölmel. Nachdem die Wirtschaftspresse lange Zeit desinteressierte war, drehte in den vergangenen Wochen das Sentiment zur Person Kölmel. Michael Kölmel, bekannt durch seine Pleite bei...

Von Rückkehrern und Invasoren

Die Börse spricht wieder über Michael Kölmel. Nachdem die Wirtschaftspresse lange Zeit desinteressierte war, drehte in den vergangenen Wochen das Sentiment zur Person Kölmel. Michael Kölmel, bekannt durch seine Pleite bei Kinowelt sowie diverse Engangements bei defizitären Zweit- und Drittliga-Fußballvereinen, will es noch einmal wissen. Er lud die Presse ein, um seine Botschaft von der Rückkehr ins Mediengeschäft zu verkünden. Richtig draußen war er eh nie, denn seit der Talfahrt der Kinowelt und seiner Demission mischte der Investor von Leipzig aus im Mediensektor mit. Nun treibt es ihn wieder aufs Börsenparkett. Wirklich neu ist das nicht, Eingeweihte konnten sich bereits im Januar in der Aktie positionieren (vgl. BZ vom 25. Januar 2005). Die insolvente Kinowelt soll wiederbelebt werden, große Teile des privat gehaltenen Geschäfts wird Kölmel in die AG einbringen. Die Anleger scheinen darauf zu warten, denn die Kinowelt-Papie-ren zogen von 0,45 Euro bis 0,68 Euro an. Dreht Geschäft bei HVB?Mit Achselzucken quittieren viele Mitarbeiter der HypoVereinsbank seit Monaten schon die Strategie ihres Hauses. Vorstandschef Dieter Rampl müht sich zwar redlich, um das angeschlagene Haus zu renovieren. Das macht er per saldo ordentlich. Die vielen, miesen Ostimmobilien etwa, die via Kredit in den HVB-Büchern liegen, kann aber auch Rampl nicht wegzaubern. Und damit tauchen immer wieder mal Verluste auf, die den Markt überraschen. Unter dem Strich hatten die HVBler am Kapitalmarkt wenig zu lachen. Doch hier scheint der Trend nun deutlich zu drehen. So war die Umplatzierung von KWS Saat ein voller Erfolg, die zuvor nur wenigen geläufige Aktie hat sichum 20 % befestigt. Und auch Premiere läuft wie geschnitten Brot, die Bücher sind voll, und der Börsengang dürfte ein Erfolg werden. Gut fürs Provisionsgeschäft. Erste Gründe vielleicht, um in die HVB-Aktie zu investieren? Kommen die Holländer?Die anstehende Neuordnung der Skontren auf dem Frankfurter Parkett hat die Qualität der Kursfeststellung verbessert. In Auftrag gegebene Orders werden sehr schnell eingestellt, die Spreads gegenüber Xetra sind in der Breite zurückgegangen. Das kommt bei den Anlegern gut an. Der neu entfachte Wettbewerb hat nun gar die ersten Adressen aus dem Ausland auf den Plan gerufen. Wie zu hören ist, soll der niederländische Broker Van der Moolen nun Frankfurt stärker adressieren wollen. Der in Köln sitzende Zweig Van der Moolen Trading GmbH ist jedenfalls schon in einigen Nebenwerten mächtig unterwegs. Droht dem Parkett eine Invasion der Ausländer?