Dax fällt wegen Inflationsgefahren zurück
Trotz guter Vorgaben der internationalen Aktienmärkte hat der Dax am Mittwoch auf Vortagesniveau eröffnet. Kurs nach 9 Uhr lag der deutsche Leitindex bei 15.925 Punkten. Bis kurz nach 12 Uhr fiel er 0,4% auf 15.868 Zähler zurück. Grund sind die Signale für eine weiterhin viel zu hohe Inflation in Deutschland. In NRW lag der Anstieg der Verbraucherpreise im August mit 5,9% wie erwartet auf hohem Niveau. Nach deren Vorlage zogen die Renditen von Bundesanleihen etwas an. Zur Mittagszeit hat sich der richtungsweisende Bund-Future um 0,5% auf 131,90% ermäßigt.
Sollte der Dax im Verlauf noch zulegen, würde er seine gute Tendenz seit Wochenbeginn fortsetzen. Die aktuelle Monatsbilanz für den August bleibt aber negativ: Die aktuelle Indikation berücksichtigt, hat er in diesem Monat noch immer etwa 3 % an Wert verloren. Positiv ist aber, dass sich der Leitindex mit der 16.000er Marke einer Schwelle nähert, die letztmals vor drei Wochen gesehen wurde.
Hoffnungen auf US-Zinspause
Unerwartet schwache Konjunkturdaten aus den USA hatten am Vortag die Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed im September erneut aufleben lassen und den Börsen Schub gegeben. Die Daten waren indes nicht so schwach, dass Konjunktursorgen aufkommen ließen. Vielmehr hoffen Investoren vermehrt darauf, dass die Wirtschaft trotz der vielen Zinserhöhungen der vergangenen Monate sanft landen wird.
Die Vorgaben sind also gut, mit US-Börsen, die den Handel am Tageshoch beendet hatten, und auch in Asien ging der Handel zur Wochenmitte robust weiter. "Das Hauptthema des Abends war Risikobereitschaft", schrieb am Morgen die Commerzbank mit Blick auf die USA.
Deutsche Verbraucherpreise im Blick
Ob der Zinsdruck auch hierzulande nachlässt, wird sich im Tagesverlauf zeigen. Um 14 Uhr werden die Verbraucherpreise für Deutschland für August bekannt gegeben. Die Vorgaben dafür sind laut der Helaba gemischt, denn entlastenden Entwicklungen bei den Erzeuger-, Großhandels- und Importpreisen stünden die zuletzt wieder erhöhten Energiepreise gegenüber. "Ein monatliches Plus des Verbraucherpreisindexes muss daher ins Kalkül gezogen werden", hieß es hierzu. Erwartet wird ein Anstieg von 6%.
Zahlenvorlagen bei Delivery Hero, Aroundtown und Suse
Von Unternehmensseite beschäftigten am Mittwoch nochmals einige Zahlenvorlagen die Anleger, darunter befanden sich mit Delivery Hero, Aroundtown und Suse drei bekannte Werte aus der Dax-Indexfamilie. Da Suse vor der Übernahme durch den schwedischen Mehrheitsaktionär und Finanzinvestor EQT steht, spielten hier die Zahlen keine große Rolle.
Delivery Hero halbierte im ersten Halbjahr zwar seinen Verlust, blieb aber dennoch hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie reagierte bis mittags mit einem Abschlag von 4,6%. Bereits zu Monatsbeginn hatte das Management Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und seinen Umsatzausblick nach oben gehievt.
Bei Aroundtown zeigten sich Händler nicht überrascht von einem Milliardenverlust, der mit einer Abwertung des Immobilienportfolios in Zusammenhang stand. Die Aktie legte bis mittags 6,8% zu.
Ansonsten steht eine Studie der Société Générale zu Fraport im Fokus: Eine Kaufempfehlung der Franzosen hievte den Kurs des Flughafenbetreibers mit 1,7% ins Plus.