Britische Großbanken

HSBC verdreifacht im Auftaktquartal den Gewinn

HSBC hat den Gewinn im Auftaktquartal mehr als verdreifacht. Damit befindet sich das Management in einer guten Position, um den Ruf nach Ausgliederung des Asiengeschäfts zurückzuweisen.

HSBC verdreifacht im Auftaktquartal den Gewinn

HSBC verdreifacht im Auftaktquartal den Gewinn

Milliardenschwerer Aktienrückkauf – Kauf der Silicon Valley Bank UK rentiert sich

hip London

HSBC hat ihren den Aktionären zuzurechnenden Gewinn im Auftaktquartal mehr als verdreifacht. Chief Executive Noel Quinn wertete die Geschäftszahlen als Beleg dafür, dass die Strategie des Managements funktioniert. Das Institut will nun die Quartalsdividende wiederaufnehmen – auf dem vor der Pandemie erreichten Niveau von 10 US-Cent pro Anteilschein. Zudem werden für 2 Mrd. Dollar Aktien zurückgekauft. Damit bringt sich das Management in eine gute Ausgangsposition, um auf der Hauptversammlung am Freitag in Birmingham dem Großaktionär Ping An mit seiner Forderung nach Ausgliederung des lukrativen Asiengeschäfts erneut eine Abfuhr zu erteilen. Sie lieferte das von dem chinesischen Versicherer immer wieder geforderte Wachstum. Die Erträge schossen um 74% nach oben. Die Kosten lagen dagegen unter dem, was Analysten auf der Rechnung hatten.

Nach Standard Chartered und Barclays war HSBC bereits die dritte britische Großbank, die mit ihren Quartalszahlen die Markterwartungen übertraf. Allerdings wurden die Zahlen gleich durch mehrere Faktoren verzerrt: die Anwendung von IFRS 17, die Rettung der Silicon Valley Bank UK (SVB UK) und die Einsicht, dass der Verkauf des französischen Retailgeschäfts nicht so schnell über die Bühne gehen dürfte wie ursprünglich geplant. Die Eingliederung der zum symbolischen Preis von 1 Pfund erworbenen SVB UK brachte dem Institut 1,5 Mrd. Dollar. Das war für Analysten schwer vorhersehbar. Doch wie das Institut mitteilte, stieg der den Aktionären zuzurechnende Gewinn von 2,76 Mrd. auf mehr als 10 Mrd. Dollar. Wesentlicher Treiber waren die weltweit steigenden Zinsen.

Das Nettozinsergebnis verbesserte sich um knapp die Hälfte auf 8,96 (i.V. 6,09) Mrd. Dollar. Das Investment Banking punktete im Bondhandel. Die Sondereffekte herausgerechnet, sei es ein „solides“ Ergebnis, urteilten die Analysten der UBS, die zudem darauf verwiesen, dass den Anteilseignern nach dem nun für Anfang 2024 angepeilten Ausstieg aus dem Kanadageschäft eine Sonderdividende von 21 Cent je Aktie winkt.

Die Kernkapitalquote lag mit 14,7% um 30 Basispunkte über dem Schnitt der Analystenschätzungen. Das Management strebt weiter einen Wert zwischen 14,0% und 14,5% an.

Bericht Seite 5

Headquarter von HSBC in London: Die Bank hat im Startquartal die Erwartungen deutlich übertroffen.