– Deutlich gestiegene Steuern haben den Gewinn des Agrar- und Baustoffhandelskonzerns Baywa gedämpft. Obwohl das SDax-Mitglied im vergangenen Jahr seinen Konzerngewinn vor Steuern deutlich um zwei Fünftel auf 111 Mill. Euro steigerte, sackte der Überschuss um 6% auf 61 Mill. Euro ab. Grund dafür war eine auf 44,9 (i.V. 17,8)% hochgeschnellte Steuerquote. Das Münchener Unternehmen musste für den Steueraufwand bilanziell 50 Mill. Euro berappen – 36 Mill. Euro mehr als 2019. Zur Bilanzvorlage erklärte Finanzvorstand Andreas Helber diese Entwicklung mit Sondereffekten. So wirkten Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern in Höhe von 17 Mill. Euro dämpfend auf das Ergebnis. Davon stammten allein 12 Mill. Euro aus den Aktivitäten mit erneuerbaren Energien. Zudem hätten „Steuerwirkungen auf Devisentermingeschäfte“ mit 12 Mill. Euro belastet. Ohne diese Zusatzaufwendungen hätte die Baywa 21 Mill. Euro an Ertragsteuern verbuchen müssen. Der Nettogewinn des Konzerns wäre dann auf 90 Mill. Euro gestiegen, berichtete er in einer Videokonferenz mit Journalisten.

Diese Sonderbelastung hat auch Auswirkung auf die Dividende. Diese wäre vermutlich höher ausgefallen, hätte es diesen Steuereffekt nicht gegeben. Zur Vorlage der Eckdaten 2020 kündigte die Baywa Ende Februar an, die Dividende je Aktie um 5 Cent auf 1 Euro anheben zu wollen (vgl. BZ vom 1. März). Das ist ein Plus von etwa 5%. Am Donnerstag gewann der Titel zeitweise 3,8% auf 36,60 Euro an Wert. Der zum Genossenschaftssektor gehörende Konzern begründete den Dividendenvorschlag seinerzeit mit dem gewachsenen operativen Ergebnis.

2020 steigerte die Baywa das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 14% auf 215 Mill. Euro. Treiber war der Sektor erneuerbare Energien.