Die Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems und der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson bündeln die Kräfte beim Bau von Campus-Netzen. Sie gelten als hochinteressanter Wachstumsmarkt für 5G-Technik und sind zwischen Telekomnetzbetreibern und Ausrüstern umkämpft. Für die Telekomkonzerne besteht die Gefahr, dass Unternehmenskunden Anbieter wie Ericsson, Nokia oder auch Huawei direkt mit Netzausbau und -betrieb beauftragen. Denn die Bundesnetzagentur hatte im Rahmen der 5G­-Li­zenzauktion Spektrum in einem bestimmten Frequenzbereich für den direkten Erwerb durch die Wirtschaft vorgesehen und war dabei auf große Nachfrage gestoßen. Für die Unternehmen besteht unter Umständen erhebliches Sparpotenzial, wenn sie die Telekomnetzbetreiber außen vor lassen. Exakt aus diesem Grund hat sich etwa Nokia bei Campus-Netzen stark positioniert. Ericsson, die ihre Telekomkunden möglichst nicht verprellen will, setzt dagegen auf Kooperation. Die Schweden stellen die Netzinfrastruktur und T-Systems ihre Edge-Computing-Services, wird nun mitgeteilt. Das Duo hofft von der wachsenden Nachfrage nach Digitalisierung in Lieferketten, Fertigung und Vertrieb zu profitieren. Eine wichtige Zielgruppe dürften die Automobilhersteller sein. Allerdings können Telekom und Ericsson hier noch keine Referenzkunden nennen.