Industriekonzern

Thyssenkrupp setzt sich höhere Ziele

Mit erfreulichen Quartalszahlen im Rücken schraubt Thyssenkrupp die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben. Erstmals seit Quartalen hat der im Umbau befindliche Konzern im operativen Geschäft schwarze Zahlen geschrieben, wie...

Thyssenkrupp setzt sich höhere Ziele

ab Köln

Mit erfreulichen Quartalszahlen im Rücken schraubt Thyssenkrupp die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben. Erstmals seit Quartalen hat der im Umbau befindliche Konzern im operativen Geschäft schwarze Zahlen geschrieben, wie Thyssenkrupp mitteilte. Nun wird für den im Oktober angelaufenen Turnus „ein nahezu ausgeglichenes“ Ergebnis in Aussicht gestellt. Bislang hatte Thyssenkrupp mit einem operativen Verlust im mittleren dreistelligen Millionenbereich kalkuliert, nachdem im Vorjahr operativ noch ein Fehlbetrag von 1,8 Mrd. Euro zu Buche stand. Für schwarze Zahlen unter dem Strich wird es gleichwohl nicht reichen, gerechnet wird hier mit einem hohen dreistelligen Millionenverlust.

Noch wichtiger aus Kapitalmarktsicht ist, dass Thyssen im Auftaktquartal einen positiven freien Cash-flow von 32 Mill. Euro erwirtschaftete. Im Gesamtjahr wird sich dieses Bild zwar wieder verkehren – der Mittelabfluss wird 2020/21 in einer Größenordnung von 1 Mrd. Euro gesehen. Doch war zunächst ein Mittelabfluss von 1,5 Mrd. Euro befürchtet worden, nachdem im Vorjahr noch 5,5 Mrd. Euro verbrannt worden waren. „Wir spüren Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung und unsere Maßnahmen tragen erste Früchte. Noch sind wir aber nicht über den Berg“, veranschaulichte Thyssen-Chefin Martina Merz. Es bedürfe weiterer Anstrengungen, um aus Thyssenkrupp eine leistungsfähige Gruppe von Unternehmen zu machen.

Was das heißt, wird die Stahlsparte als Nächstes zu spüren bekommen. Zwar wurde bei Steel Europe am Mittwoch das größte Investitionspaket seit 2003 auf den Weg gebracht, doch seien weitere Kostensenkungsmaßnahmen unausweichlich. Die Pandemie habe eine finanzielle Lücke gerissen, die über die nächsten Jahre geschlossen werden müsse. „Es muss allen Beteiligten klar sein, dass wir daher auch über weitere Personal- und Kostenmaßnahmen sprechen müssen“, wird Bernhard Osburg, Chef der Stahlsparte, zitiert. Im Rahmen der Stahlstrategie 20-30 hat Thyssen bereits den Abbau von 3 000 Stellen in Angriff genommen.

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Bericht Seite 7

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