Börsenkandidatin

Thyssenkrupp treibt IPO für Wasserstoffsparte voran

Der angepeilte Erlös von 500 bis 600 Mill. Euro soll das starke Wachstum finanzieren.

Thyssenkrupp treibt IPO für Wasserstoffsparte voran

ak Köln

– Thyssenkrupp will sein Wasserstoffgeschäft unter dem Kunstnamen Nucera an die Börse bringen. Das IPO solle rund 500 bis 600 Mill. Euro Erlöse einspielen, sagte Arno Pfannschmidt, CFO der Börsengangkandidatin, vor Investoren. Damit soll der Aufbau des Geschäfts von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff finanziert werden, das binnen vier Jahren von fast null auf 600 bis 700 Mill. Euro Umsatz wachsen soll. Thyssenkrupp Nucera skizzierte auf dem Kapitalmarkttag am Donnerstag ein riesiges Potenzial.

Der derzeit 110 Mrd. Dollar schwere Markt für bislang grauen Wasserstoff soll sich den Erwartungen zufolge bis zum Jahr 2050 nicht nur versiebenfachen, sondern die bisher fossile Erzeugung wird überwiegend auf grünen Wasserstoff umgestellt. Thyssenkrupp Nucera verfügt nach eigenen Angaben über eine neue Technologie alkalischer Wasser-Elektrolyse, mit der grüner Wasserstoff im industriellen Maßstab produziert werden kann. „Wir haben das größte Orderbuch mit grüner Wasserstoff-Elektrolyse verglichen mit unseren Wettbewerbern“, sagte Pfannschmidt. Der Auftragsbestand liege zum Jahreswechsel bei 900 Mill. Euro. Erst im Dezember hatte der Industriegase-Produzent Air Products eine Anlage mit einer Leistung von zwei Gigawatt – eines der größten grünen Wasserstoffprojekte der Welt – bestellt.

Das Wasserstoffgeschäft von Nucera soll in zwei Jahren den Break-even erreichen und langfristig eine Ebit-Marge im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liefern. Thyssenkrupp will nach dem Börsengang, der nach früheren Angaben noch im Frühjahr geplant ist, die Mehrheit an Nucera behalten. Auch der italienische Industriekonzern De Nora als Joint-Venture-Partner bleibt als Minderheitsaktionär an Bord. Thyssenkrupp Nucera soll eine Kommanditgesellschaft auf Aktien werden. Erst wenn die heutige Mutter und De Nora gemeinsam unter 40 % gehen, ist die Umwandlung in eine AG geplant.

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