Original-Research: PRIVATE ASSETS SE & CO. KGAA (von Montega AG): Halten (zuv...
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Original-Research: PRIVATE ASSETS SE & CO. KGAA - von Montega AG
09.09.2025 / 17:00 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group.
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Einstufung von Montega AG zu PRIVATE ASSETS SE & CO. KGAA
Unternehmen: PRIVATE ASSETS SE & CO. KGAA
ISIN: DE000A3H2234
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten (zuvor: Kaufen)
seit: 09.09.2025
Kursziel: 2,60 EUR (zuvor: 4,40 EUR)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck, CESGA
Feedback HIT: Listing in München gestartet, H1-Zahlen schwach
Private Assets hat sich jüngst auf den 14. Hamburger Investorentagen
präsentiert. Vorab wurde gemeldet, dass die Aktien des Unternehmens nun auch
im Mittelstandssegment m:access der Börse München notiert sind, was die
Wahrnehmung bei institutionellen Investoren weiter stärken sollte. Der
Wechsel an die Börse München ist allein schon deshalb sinnvoll, da da
Listing der Gesellschaft an der Börse Berlin zum Jahresende 2025 planmäßig
auslaufen wird. Ein ebenfalls mit dem Segmentwechsel angekündigte
XETRA-Listing dürfte in Kürze folgen. Die am 27.8. vorgelegten H1-Zahlen
fielen vor allem ergebnisseitig indes sehr schwach aus.
Solides Umsatzwachstum, aber deutlicher Periodenverlust: Zwar konnte Private
Assets in H1 den Konzernerlös um 7,3% yoy auf 75,7 Mio. EUR steigern, da
EBITDA ging jedoch signifikant auf -1,6 Mio. EUR (Vj.: 2,1 Mio. EUR) zurück.
Die Erträge aus Bargain Purchase fielen dabei mit 0,5 Mio. EUR (Vj.: 0,7
Mio. EUR) nur geringfügig niedriger aus als im Vorjahreszeitraum und beruhen
auf einer Add-On-Akquisition im Rahmen eines Asset Deals für mechanische
Bearbeitungskapazitäten bei der ProMachining GmbH. Darüber hinaus standen
Erträge aus der Entkonsolidierung der Bever Elektronik GmbH und der Procast
Handform GmbH i.H.v. 2,3 Mio. EUR (Vj.: 0 EUR) zu Buche. Diese fielen
annähernd so hoch aus wie die im Vorjahr noch erzielten und nun entfallenen
Erträge aus Loss Compensation Agreements (Vj.: 2,6 Mio. EUR). Das berichtete
operative Ergebnis spiegelt somit in erster Linie die konjunkturbedingt
schwache Geschäftsentwicklung des Segments Industrial wider, das ein EBITDA
i.H.v. -2,6 Mio. EUR (Vj.: 1,3 Mio. EUR) verzeichnete. Hier wirkten sich
insbesondere anhaltende Projektverschiebungen sowie die Verluste der
aufgegebenen Beteiligungen negativ aus. Die Segmente Automation & Technology
(EBITDA: -0,4 Mio. EUR; Vj.: -0,4 Mio. EUR) und Consumer, Solutions &
Services (EBITDA: 0,2 Mio. EUR; Vj.: 0,4 Mio. EUR) zeigten sich dagegen
weitgehend stabil. Unterm Strich stand ein auf 6,7 Mio. EUR (Vj.: 3,4 Mio.
EUR) ausgeweiteter Periodenverlust. Die Eigenkapitalquote verringerte sich
dadurch auf 14,6% (Vj.: 21,2%). Insgesamt zeigte sich der Vorstand mit dem
bisherigen Jahresverlauf „nicht zufrieden“, verwies jedoch mit Blick auf die
zweite Jahreshälfte auf die erwarteten positiven Effekte der eingeleiteten
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung in den einzelnen
Beteiligungen. Für 2025 wurde daher bei moderat steigenden Umsatzerlösen
nach wie vor ein gegenüber Vorjahr deutlich höheres EBITDA bzw. EBIT in
Aussicht gestellt.
Gießerei-Standort in Spanien verkauft: Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen gab
die Tochtergesellschaft Procast jüngst den Verkauf des Gießereistandort
Procast Guss España an einen strategischen Investor bekannt. Die in Abadiño
nahe Bilbao ansässige Gießerei wurde von Private Assets im Juli 2023 aus der
Insolvenz übernommen und erfolgreich neu aufgestellt. Neben der Einführung
eines straffen Kostenmanagementsystems wurde umfassend in die
Ablauforganisation und die Technologie investiert. Durch die Neuordnung und
den Ausbau des Vertriebs konnte darüber hinaus der Auftragseingang deutlich
erhöht werden. Nicht zuletzt übernahm das spanische Werk von Procast Gu
die Produktion des stillgelegten ehemaligen Standorts Bad Saulgau. Alle
Procast-Kunden, die in Spanien produzieren, sollen vom Nachfolger weiter
bedient werden. Käufer der Procast España ist die Unternehmerfamilie
Vallespi aus Barcelona. Zum Verkaufserlös wurden keinerlei Angaben gemacht.
Folgen der Transaktion: Der Verkauf deutet u.E. darauf hin, dass sich da
Management von Private Assets von der Idee der Schaffung eines europäischen
Gießereiverbunds endgültig verabschiedet hat. Dieses Ziel wurde noch im
Sommer letzten Jahres bei den Gesprächen zum Zukauf der französischen
Eisengießerei Fonderie de Bretagne verfolgt, die jedoch Ende letzten Jahre
nach mehrmonatigen Verhandlungen abgebrochen werden mussten, nachdem die
wirtschaftliche Grundlage des Transformationskonzepts entfallen war.
Vielmehr sind die Gießerei-Aktivitäten von Private Assets infolge der
überraschenden Insolvenz der Procast Guss GmbH (siehe Comment vom
03.12.2024) sowie nachfolgend der Procast Handform GmbH (siehe Comment vom
13.03.2025) inzwischen auf die Procast Nortorfer Gusswerk GmbH
zusammengeschmolzen, die im Zuge eines Asset Deals wiederum aus der
Insolvenz übernommen worden war. Hier verlaufen die
Restrukturierungsmaßnahmen laut Private Assets erfolgreich, das EBITDA lag
in H1 über den Erwartungen des Managements und der Auftragseingang zeigte
sich stabil. Durch die Veräußerung der Procast España entfällt für da
Segment Industrial jedoch einerseits ein Umsatzvolumen von u.E. annualisiert
rund 20 Mio. EUR, andererseits dürfte der spanische Standort in H1 auch noch
ein leicht negatives Ergebnis beigetragen haben.
M&A-Markt volatil, zeitnah kein Exit zu erwarten: Durch den Zuschnitt de
IndustrialExposures sollte die konjunkturelle Abhängigkeit im
Beteiligungsportfolio nun spürbar geringer ausfallen. Der schwache
Konjunkturverlauf führt nach Darstellung des Vorstands aber auch dazu, da
zurzeit kein größerer Exit mehr zu erwarten ist. Vielmehr beobachtet da
Management in einem volatilen M&A-Markt zunehmend langwierigere
Verhandlungsprozesse oder gar sogenannte Broken Deals, womit sich der
Aufwand bei der Akquisition bzw. das Risiko des Scheiterns sicher geglaubter
Deals erhöht. Wir bilden in unseren Prognosen weiterhin weder erwartete Zu-
noch Verkäufe ab, sondern haben unsere Prognosen für 2025 ff. in Anbetracht
des Verkaufs in Spanien sowie angesichts des schwachen H1 und der noch
unzureichenden Sanierungserfolge erneut reduziert.
Fazit: Die Entwicklung bei Private Assets gleicht für uns zurzeit einer
Black Box, durch das Listing in München sollten sich die Transparenz und die
Liquidität der Aktie in Zukunft aber spürbar verbessern. Wir nehmen da
Anlageurteil auf „Halten“ mit einem neuen Kursziel von 2,60 EUR zurück.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschlu
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit
klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst
Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte undwird durch
erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich al
ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert
sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung
von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig
orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär
aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega
zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde
Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen
Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=0fc4bd213ff51188fdf58ff1916887af
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