Automobilindustrie

Toyota schmiedet Nutzfahrzeugallianz

Japans größter Autobauer Toyota schmiedet eine neue Allianz für Nutzfahrzeuge. Toyota, die Tochter Hino sowie Isuzu gründen im April ein Gemeinschaftsunternehmen, das kleine Nutzfahrzeuge mit Batterie- und Brennstoffzellen-Antrieb entwickeln soll....

Toyota schmiedet Nutzfahrzeugallianz

mf Tokio

– Japans größter Autobauer Toyota schmiedet eine neue Allianz für Nutzfahrzeuge. Toyota, die Tochter Hino sowie Isuzu gründen im April ein Gemeinschaftsunternehmen, das kleine Nutzfahrzeuge mit Batterie- und Brennstoffzellen-Antrieb entwickeln soll. Toyota wird 80% der Anteile halten, den Rest teilen sich Hino und Isuzu. Die zwei Hersteller sind direkte Rivalen, doch der technologische Umbruch zwingt sie nun in ein Boot. Mit dem Bund baut Toyota seine Dominanz in Japans Autoindustrie weiter aus.

In das Joint Venture bringt der Autoriese seine Technologien für verbundene, autonome, geteilte und elektrische Fahrzeuge ein. Die zwei Partner steuern ihr Know-how für Nutzfahrzeuge bei. Als Folge der Kooperation verschränken Toyota und Isuzu erneut ihr Kapital. Der Autobauer kauft 4,6% von Isuzu für 42,8 Mrd. Yen (334 Mill. Euro), für die gleiche Summe erwirbt Isuzu Aktien von Toyota. Beim aktuellen Kurs erhielte man dafür einen Anteil von 0,16%. Die zwei Fahrzeughersteller waren 2006 eine Kapitalverbindung eingegangen, um gemeinsam Dieselmotoren zu entwickeln. Die gegenseitigen Beteiligungen verkaufte man schließlich vor drei Jahren, hielt sich aber eine erneute Annäherung offen.

„Damals gab es ein Missverhältnis, aber diesmal haben wir uns ehrlich ausgesprochen“, begründete Isuzu-CEO Masanori Katayama die Kehrtwende. Bei Toyota wiederum wuchs die Einsicht, dass die Einführung von autonomen Autos eine engere Zusammenarbeit mit dem Logistiksektor erfordert. Fast die Hälfte der 5,5 Millionen Mitarbeiter der Autoindustrie arbeiteten im Nutzfahrzeugbereich, sagte Toyota-Chef Akio Toyoda. Eine Überlegung zielt auf Konvois von verbundenen Liefer- und Lastwagen als Antwort auf die Fahrerknappheit in Japan. Synergien zwischen Passagier- und Nutzfahrzeugen seien herausfordernd, aber beim Neudenken der Mobilität müsse man sie berücksichtigen, sagte Toyoda.

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