Teuerung

Inflationsdruck bei Euro-Erzeugerpreisen lässt nach

Die Preise der Hersteller gewerblicher Produkte sind in der Eurozone bereits den sechsten Monat in Folge gesunken – das hat vor allem einen Grund.

Inflationsdruck bei Euro-Erzeugerpreisen lässt nach

Inflationsdruck bei Euro-Erzeugerpreisen lässt nach

mpi Frankfurt

Im Februar gingen die Preise der Hersteller gewerblicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 0,5% zurück, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mit. Es war bereits der sechste monatliche Rückgang in Folge. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 0,3% gerechnet. Im Jahresvergleich legten die Erzeugerpreise um 13,2% zu. Im Energiesektor registrierten die Statistiker Entspannungssignale. Die Preise für Energieträger stiegen im Februar im Jahresvergleich um 17,4%, nach einem Zuwachs von 20,7% im Januar. Klammert man die Energiekosten aus, zogen die Erzeugerpreise im Februar im Jahresvergleich nur um 10,2% an.

Ihren Höhepunkt hatte der Preisauftrieb der Erzeugerpreise im vergangenen Sommer bei über 40% erreicht. Die Erzeugerpreise gelten als Indikator für die zukünftige Entwicklung der Verbraucherpreise, da Unternehmen tendenziell gestiegene oder gesunkene Produktionskosten zeitverzögert an ihre Konsumenten weitergeben. Auch die Inflation bei den Verbraucherpreisen war im März wegen der niedrigeren Energiepreise stark zurückgegangen von 8,5% auf 6,9%. Die Kerninflation – ohne Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise – war dagegen gestiegen. Insofern ist es für die Europäische Zentralbank (EZB) kein gutes Zeichen, dass auch die Erzeugerpreise nur aufgrund der Entspannung im Energiesektor sanken.