Der von der Pandemie schwer gebeutelte Airbus-Konzern will seine Produktionsstruktur in der Endmontage von Passagierflugzeugen neu aufstellen. Wie die europäische Luft- und Raumfahrtgesellschaft am Mittwochabend nach Börsenschluss mitteilte, sei geplant, neue Konzern-Einheiten in Frankreich und in Deutschland zu gründen, um dies an den Hauptstandorten umzusetzen. Darüber hinaus liefen Gespräche über eine künftige industrielle Aufstellung in Spanien.

Die drei EU-Mitgliedsländer bilden den Kern der Fertigungsstandorte von Airbus-Verkehrsmaschinen. In dem aus der Union ausgetretenen Großbritannien lässt der Konzern in Werken unter anderem Flügel produzieren, die an die Standorte Toulouse und Hamburg-Finkenwerder geliefert werden. Frankreich, Deutschland und Spanien sind zugleich Großaktionäre. Das Staaten-Trio hält über einen Aktionärspakt zusammen 26% des Grundkapitals.

Den Unternehmensangaben zufolge informierte das Management den europäischen Konzern-Betriebsrat über Einzelheiten zur laufenden Analyse seiner industriellen Aufstellung in Europa, insbesondere in Bezug auf die Flugzeugstruktur-Montage-Aktivitäten in Frankreich und Deutschland. „Dabei hat das Unternehmen bekräftigt, dass es eine Stärkung seiner Wertschöpfungskette für die Flugzeugstruktur-Montage in seinem industriellen System anstrebt und die Flugzeugstruktur-Montage als Kern-Aktivität betrachtet“, so Airbus. Zwei „integrierte“ Unternehmen für die Flugzeugstruktur-Montage sollen den Plänen nach „im Herzen“ des industriellen Airbus-Systems geschaffen werden. Die Konzernführung will auf diese Weise den Produktionsablauf „optimieren“.

Das neue Unternehmen in Frankreich werde die derzeit bei Airbus in Saint-Nazaire und Nantes durchgeführten Aktivitäten mit denen von Stella Aerospace weltweit zusammenbringen. Das neue Unternehmen in Deutschland werde die Aktivitäten von Stade sowie die Strukturmontage in Hamburg mit denen des bisherigen Zulieferers Premium Aerotec in Nordenham, Bremen und teilweise in Augsburg zusammenführen.