Kunststoffproduzent

Aktionäre kritisieren Covestro-Kapitalrahmen

Covestro hat bereits das zweite Jahr in Folge den Ärger der eigenen Aktionäre auf sich gezogen. Grund ist der in den Augen vieler Investoren zu üppige Kapitalrahmen, den sich der Kunststoffproduzent auf der Hauptversammlung hat genehmigen lassen.

Aktionäre kritisieren Covestro-Kapitalrahmen

ak Köln

 Covestro hat bereits das zweite Jahr in Folge den Ärger der eigenen Aktionäre auf sich gezogen. Grund ist der in den Augen vieler Investoren zu üppige Kapitalrahmen, den sich der Kunststoffproduzent auf der Hauptversammlung hat genehmigen lassen. Erneut votierten 17% der vertretenen Anteilseigner gegen die Vorschläge. Das reichte Covestro trotzdem, den Tagesordnungspunkt durchzubringen. Der Vorstand kann damit neue Aktien im Volumen von bis zu 30% des Grundkapitals ausgegeben, und das bis Mitte April 2026.

Die Kritik der Investoren entzündete sich einerseits am „überdimensionierten Kapitalvorratsbeschluss“ (Union Investment) und andererseits an der langen Laufzeit sowie der fehlenden harten Grenze für einen Bezugsrechtsausschluss (DWS). Beide Fondsgesellschaften stimmten nach eigenen Angaben gegen den Kapitalrahmen, ebenso wie der Stimmrechtsberater Ivox.

Die DWS hat nach eigenen Angaben auch gegen die Entlastung des Aufsichtsrats votiert. Grund war die Entscheidung, für die Mitglieder des Kontrollgremiums künftig keinen Selbstbehalt in der D&O-Versicherung mehr zu vereinbaren. „Diese Entscheidung halten wir für falsch“, schrieb die Fondsgesellschaft in einer Stellungnahme.

Kritisch hinterfragt werden auch die Nachhaltigkeitsziele von Covestro. Union Investment kritisierte, dass trotz vieler Ansätze zur Kreislaufwirtschaft ein Zeitplan für den Weg zur CO2-Neutralität noch fehle. Mit Lise Kingo hat sich Covestro allerdings geballtes Nachhaltigkeits-Know-how in den Aufsichtsrat geholt. Die ehemalige Direktorin des UN Global Compact zieht für den Private-Equity-Manager Ferdinando Falco Beccalli in das Gremium ein.